Duden - Redewendungen
Klinge
die Klinge[n] kreuzen: 1. fechten, einen Fechtkampf austragen: Gleich im ersten Durchgang mußte er mit dem Europameister aus Ungarn die Klingen kreuzen. Wer mit ihm die Klinge kreuzte oder einen Lanzengang wagte, mußte es jedesmal mit dem Leben bezahlen (Hagelstange, Spielball 87). 2. eine Auseinandersetzung mit jmdm. haben, sich mit jmdm. in einem Streitgespräch messen: Regierungschef und Oppositionsführer kreuzten [miteinander] die Klingen. ... ich mache Gebrauch von der Möglichkeit, mit einem immerhin ebenbürtigen Gegner die Klinge der Idee zu kreuzen (Th. Mann, Zauberberg 564).————————
eine gute Klinge schlagen: 1. gut fechten: Er merkte sehr schnell, daß sein Gegner eine gute Klinge schlägt. 2. sich in einer Auseinandersetzung geschickt verhalten, sich bewähren, seinen Mann stehen: Die Betriebsangehörigen wählten ihn in den Betriebsrat, weil sie wußten, daß er eine gute Klinge schlägt.
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eine scharfe Klinge führen/schlagen: in einer Diskussion ein harter, schwerer Gegner sein, geschliffen argumentieren: Nimm dich vor ihm in acht, er führt eine scharfe Klinge.
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jmdn. über die Klinge springen lassen (ugs.): 1. jmdn. töten: Er erhielt einen Wink, daß man ihn über die Klinge springen lassen wollte. Ich befehle euch, ... alles über die Klinge springen zu lassen, was ihr an Bewohnern auf eurem Wege antrefft (Sieburg, Blick 34). 2. jmdn. mit Vorsatz zugrunde richten, ruinieren: Er war ein eiskalter Geschäftsmann. Ohne zu zögern, ließ er seine früheren Partner über die Klinge springen. ... da bleibt ein Minister und läßt den Staatssekretär, der sich schützend vor ihn stellte, über die Klinge springen (Dönhoff, Ära 57).
-Im Gegensatz zu den vorangehenden Wendungen, die aus der Fechtersprache stammen, rührt diese Wendung von der Hinrichtung mit dem Schwert her und bezieht sich darauf, daß der Kopf des Hingerichteten nach dem Streich mit dem Schwert gewissermaßen über die Klinge springt.
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