Duden - Redewendungen
Kehle
[immer] eine trockene Kehle haben (ugs.; scherzh.): ständig das Verlangen haben, Alkohol zu trinken: Sie mußte noch einen Kasten Bier besorgen, denn die Möbelpacker hatten immer eine trockene Kehle.————————
aus voller Kehle: ganz laut, lauthals: Der Brautvater war betrunken und sang aus voller Kehle Karnevalslieder. ... er lacht zuerst verlegen, dann aber siegt sein gesundes Preußentum, und er lacht aus voller Kehle (Borchert, Draußen 28).
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etwas durch die Kehle jagen (ugs.): etwas vertrinken: Er hat sein ganzes Vermögen durch die Kehle gejagt.
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etwas in die falsche/unrechte Kehle bekommen/kriegen (ugs.): etwas falsch verstehen und ärgerlich, wütend werden: Ganz offenkundig hatte der Staatsanwalt die Bemerkung des Angeklagten in die falsche Kehle bekommen. Hören Sie doch genau her. Sie haben doch offenbar was in die falsche Kehle bekommen (Gaiser, Jagd 55).
-Gemeint ist, daß jemand etwas anstatt in die Speiseröhre in die Luftröhre bekommt und sich verschluckt.
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jmdm. die Kehle zuschnüren/zusammenschnüren: jmdm. ein Gefühl starker Beklemmung verursachen: Die Aufregung schnürte ihm die Kehle zu. Abermals stieg ein Widerwille, eine Art von Brechreiz in Hanno Buddenbrook auf und schnürte ihm die Kehle zusammen (Th. Mann, Buddenbrooks 496).
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jmdm. geht es an die Kehle: jmdm. droht Gefahr: Erst jetzt, als es ihm an die Kehle ging, merkte er, worauf er sich eingelassen hatte.
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jmdm. in der Kehle steckenbleiben (ugs.): jmdm. nicht über die Lippen kommen, von jmdm. nicht geäußert werden können: Die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. In diesem Augenblick öffnete Thiel die Tür..., weshalb der erschrockenen Frau das Ende des begonnenen Satzes in der Kehle steckenblieb (Hauptmann, Thiel 18).
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jmdm. in die falsche Kehle geraten/kommen (ugs.): von jmdm. falsch verstanden werden und ihn verärgern: Die Bemerkung über die Zustände in Süditalien gerieten den italienischen Gastarbeitern in die falsche Kehle.
-Vgl. die vorangehende Wendung.
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sich die Kehle anfeuchten/ölen/schmieren (ugs.; scherzh.): Alkohol trinken: Die Maler feuchteten sich, bevor sie mit der Arbeit begannen, erst einmal die Kehle an. Ich habe mir gestern abend anständig die Kehle geölt. Ich glaube, wir müssen uns erst mal richtig die Kehle schmieren.
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sich die Kehle ausschreien/aus dem Hals schreien: anhaltend laut schreien [müssen]: Wo bist du denn gewesen? Ich habe mir die Kehle aus dem Hals geschrien. Die Männer auf dem Floß schrien sich die Kehle aus, aber das Schiff drehte ab und verschwand im Nebel.
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einen Frosch in der Kehle haben.
Gold in der Kehle haben.
jmdm. das Messer an die Kehle setzen.
jmdm. sitzt das Messer an der Kehle.
jmdm. steht das Wasser bis an die Kehle.
Vgl. auch die Stichwörter »Gurgel« und »Hals«.
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