Duden - Redewendungen
Karte
[eine] Karte oder ein Stück/Scheit Holz! (Kartenspiel): ungeduldige Aufforderung an einen zögernden Mitspieler, endlich auszuspielen.————————
alle Karten in der Hand haben/behalten: die entscheidende Position innehaben, alle Machtmittel behalten: Noch hatte das Militärregime alle Karten in der Hand. Es war ihm gelungen, alle Karten in der Hand zu behalten.
-Diese und die folgenden Wendungen knüpfen an »Karte« im Sinne von »Spielkarte« an und beziehen sich auf das Kartenspielen.
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alles auf eine Karte setzen: bei einer einzigen Chance alles riskieren: Um an der Macht zu bleiben, war der Diktator entschlossen, alles auf eine Karte zu setzen. Aber so war Papa immer: am liebsten setzte er alles auf eine Karte (Fallada, Herr 8).
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auf die falsche Karte setzen: sich verrechnen, die falschen Mittel wählen: Es stellte sich schnell heraus, daß er auf die falsche Karte gesetzt hatte. Und ich kann es nicht ruhigen Gewissens mit ansehen, wie wir ... im Begriffe sind, auf die falsche Karte zu setzen (Benrath, Konstanze 28).
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die letzte Karte ausspielen: mit dem letzten Mittel noch einmal den Versuch machen, ein Ziel zu erreichen: Nun haben wir unsere letzte Karte ausgespielt - wenn auch diesmal der Erfolg ausbleibt, ist alles verloren.
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die/seine Karten aufdecken; die/seine Karten offen auf den Tisch legen: seine wahren Absichten erkennen lassen: Der Trainer wollte seine Karten vor dem Spiel nicht aufdecken. Ich beschloß, meine Karten offen auf den Tisch zu legen (Fallada, Herr 149).
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jmdm. die Karten legen/(landsch. auch:) schlagen: jmdm. aus den Spielkarten wahrsagen: Sie wußte, daß ihre Mutter ab und an zu einer Wahrsagerin ging, um sich die Karten schlagen zu lassen. Soll ich Ihnen mal die ... Karten legen? ... Passen Sie auf, Ihre Zukunft ist ganz anders, als Sie denken (Fallada, Mann 242).
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jmdm. in die Karten sehen/schauen/(ugs.:) gucken: jmds. geheime Absichten, Pläne erkennen: Wir wollen versuchen, diesen Herrschaften mal ein bißchen in die Karten zu sehen.
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mit gezinkten Karten spielen: seine Pläne, Ziele mit unlauteren Mitteln verfolgen: Die Konkurrenz hat mit gezinkten Karten gespielt; wir hatten keine Chance, den Auftrag zu bekommen.
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mit offenen/mit verdeckten Karten spielen: ohne Hintergedanken handeln, seine Absichten erkennen lassen/heimlich handeln, seine Absichten nicht erkennen lassen: Ich glaube, es ist besser, wenn wir mit offenen Karten spielen. Er hatte die ganze Zeit mit verdeckten Karten gespielt. Denn wo Wilhelm Voigt mit offenen Karten spielt, da greift Robert Schneider zu gezinkten (Noack, Prozesse 248).
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schlechte Karten haben: keine guten Erfolgsaussichten haben: Wer ohne finanziellen Rückhalt an der Börse spekuliert, hat meist schlechte Karten. Das romantische Spiel der Geschlechter ist zum Kampf geworden. Die Männer ... haben diesmal allerdings schlechte Karten (Frings, Liebesdinge 14).
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sich nicht in die Karten sehen/schauen/(ugs.:) gucken lassen: seine Absichten geheimzuhalten wissen: Wir wollen uns von der Konkurrenz nicht in die Karten sehen lassen. Team-Chef Alf Ramsey ... ließ sich am Dienstag noch nicht in die Karten gucken (Welt 12. 5.1965, 17).
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wissen, wie die Karten fallen [werden]: kommende Ereignisse voraussehen: Die Lage ist völlig verworren, niemand weiß, wie die Karten fallen werden.
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