Duden - Redewendungen
Herr
... vor dem Herrn (scherzh.): unterstreicht jmds. Begabung, die Leidenschaftlichkeit oder Begeisterung, mit der er etwas tut: Mein Freund ist ein großer Schachspieler vor dem Herrn. Dieser geistliche Herr ... war so in seiner Muße auf Reusen und Angeln verfallen, so daß er als großer Fischer vor dem Herrn die Nönnchen verließ (Winckler, Bomberg 88).-Die Wendung stammt aus der Bibel und ist aus »ein großer Jäger vor dem Herrn« verallgemeinert: »Daher spricht man: Das ist ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn wie Nimrod« (1. Moses, 10, 9).
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Herr des Himmels! (ugs.): Ausruf der Verärgerung: Herr des Himmels, ist das ein Lahmarsch!
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den Seinen gibt's der Herr im Schlaf[e] (scherzh.): Bemerkung, wenn jmd. unverdientes Glück hat, ohne eigenes Zutun etwas erreicht: Du spielst ja schon wieder Grand mit vieren. Na ja, den Seinen gibt's der Herr im Schlafe.
-Die Redensart stammt aus der Bibel: »Es ist umsonst, daß ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er (= der Herr) es im Schlaf« (Psalm 127, 2).
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der Herr im Haus[e] sein: in der Familie, in der häuslichen Sphäre bestimmen, was gemacht wird: Wer ist bei ihnen Herr im Hause? Das wollen wir sehen, sagte Sarowski ..., wer Herr im Haus ist (Gaiser, Jagd 192).
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die Herren der Schöpfung (ugs.; scherzh.): die Männer: Die Herren der Schöpfung hatten zum Tanzen die Jacketts abgelegt. Auf welche Art und Weise und an welchem Ort die Herren der Schöpfung ihr Wasser ablassen, interessiert den Fernsehgebührenzahler nicht (Hörzu 26, 1981, 121).
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einer Sache/über jmdn., über etwas Herr sein: mit jmdm., mit etwas fertig werden, etwas in seiner Gewalt, unter Kontrolle haben: Die Verhandlung mußte unterbrochen werden, weil der Angeklagte nicht mehr Herr über sich selbst war. Plötzlich war sie nicht mehr Herr über den Wagen.
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hilf, Herr/(auch:) o Herr, er will mich fressen (scherzh.): Kommentar, wenn jemand mit weit aufgerissenem Mund gähnt, ohne die Hand vorzuhalten.
-Diese Redensart geht auf das Alte Testament (Tob. 6,3) zurück. Vgl. die Wendung »Tobias sechs, Vers drei« (↑ Tobias).
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jmds. Herr und Gebieter (scherzh.): jmds. Ehemann: Sie will erst einmal mit ihrem Herrn und Gebieter darüber sprechen. Er sieht an seiner Seite ... lieber eine Frau meiner Art als eine solche, die ... als demütige Magd ihrem Herrn und Gebieter die Riemen von den Schuhen löst (Benrath, Konstanze 38).
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jmds., einer Sache/über jmdn., über etwas Herr werden: jmdn., etwas meistern, in seine Gewalt, unter seine Kontrolle bringen: Es dauerte mehrere Wochen, ehe die Behörden der Seuche Herr wurden. So sah ich mich in einem so kitzligen Falle allein auf mich selbst gestellt, und der Leser wird sehen, ob ich seiner Herr wurde (Th. Mann, Krull 86).
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meine Herren! (ugs.): Ausruf der Überraschung, der Verärgerung: Meine Herrn, das ist ein blödes Fernsehprogramm! Das dauert wieder bis der Ober kommt, meine Herren!
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sein eigener Herr sein: unabhängig sein: Sie schlug das Angebot, in seiner Firma mitzuarbeiten, aus. Sie wollte ihr eigener Herr sein. Eine große, unbändige Lust füllte ihn an, nach den langen Jahren bei Hofe sein eigener Herr zu sein (Feuchtwanger, Herzogin 54).
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wie der Herr, so's Gscherr: jmds. negative Eigenschaften lassen sich auch an seinen Angestellten, Untergebenen, an seinem Eigentum o. ä. erkennen: Sein Hund ist eine hysterische alte Töle - na ja, wie der Herr, so's Gscherr!
-In dieser Wendung steht »Gscherr« um des Reims und Rhythmus willen für »Geschirr«, das früher ganz allgemein »Werkzeug, Gerät« bedeutete. Gemeint war also ursprünglich, daß man vom ungepflegten Äußeren eines Menschen auf den miserablen Zustand seines Werkzeugs, Geräts schließen kann.
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↑ Alter Herr.
↑ mein lieber Herr Gesangverein.
↑ das ist [doch] zum Kotzen, Herr Major.
↑ Herr der Lage/Situation sein/bleiben.
↑ aus aller Herren Länder[n].
↑ ein möblierter Herr.
↑ nicht schlecht, Herr Specht.
↑ den Seinen gibt's der Herr im Schlaf.
↑ nicht mehr Herr seiner Sinne sein.
↑ der Tag des Herrn.
↑ zum Tisch des Herrn gehen.
↑ auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn.
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Herr des Himmels! (ugs.): Ausruf der Verärgerung: Herr des Himmels, ist das ein Lahmarsch!
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den Seinen gibt's der Herr im Schlaf[e] (scherzh.): Bemerkung, wenn jmd. unverdientes Glück hat, ohne eigenes Zutun etwas erreicht: Du spielst ja schon wieder Grand mit vieren. Na ja, den Seinen gibt's der Herr im Schlafe.
-Die Redensart stammt aus der Bibel: »Es ist umsonst, daß ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt er (= der Herr) es im Schlaf« (Psalm 127, 2).
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der Herr im Haus[e] sein: in der Familie, in der häuslichen Sphäre bestimmen, was gemacht wird: Wer ist bei ihnen Herr im Hause? Das wollen wir sehen, sagte Sarowski ..., wer Herr im Haus ist (Gaiser, Jagd 192).
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die Herren der Schöpfung (ugs.; scherzh.): die Männer: Die Herren der Schöpfung hatten zum Tanzen die Jacketts abgelegt. Auf welche Art und Weise und an welchem Ort die Herren der Schöpfung ihr Wasser ablassen, interessiert den Fernsehgebührenzahler nicht (Hörzu 26, 1981, 121).
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einer Sache/über jmdn., über etwas Herr sein: mit jmdm., mit etwas fertig werden, etwas in seiner Gewalt, unter Kontrolle haben: Die Verhandlung mußte unterbrochen werden, weil der Angeklagte nicht mehr Herr über sich selbst war. Plötzlich war sie nicht mehr Herr über den Wagen.
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hilf, Herr/(auch:) o Herr, er will mich fressen (scherzh.): Kommentar, wenn jemand mit weit aufgerissenem Mund gähnt, ohne die Hand vorzuhalten.
-Diese Redensart geht auf das Alte Testament (Tob. 6,3) zurück. Vgl. die Wendung »Tobias sechs, Vers drei« (↑ Tobias).
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jmds. Herr und Gebieter (scherzh.): jmds. Ehemann: Sie will erst einmal mit ihrem Herrn und Gebieter darüber sprechen. Er sieht an seiner Seite ... lieber eine Frau meiner Art als eine solche, die ... als demütige Magd ihrem Herrn und Gebieter die Riemen von den Schuhen löst (Benrath, Konstanze 38).
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jmds., einer Sache/über jmdn., über etwas Herr werden: jmdn., etwas meistern, in seine Gewalt, unter seine Kontrolle bringen: Es dauerte mehrere Wochen, ehe die Behörden der Seuche Herr wurden. So sah ich mich in einem so kitzligen Falle allein auf mich selbst gestellt, und der Leser wird sehen, ob ich seiner Herr wurde (Th. Mann, Krull 86).
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meine Herren! (ugs.): Ausruf der Überraschung, der Verärgerung: Meine Herrn, das ist ein blödes Fernsehprogramm! Das dauert wieder bis der Ober kommt, meine Herren!
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sein eigener Herr sein: unabhängig sein: Sie schlug das Angebot, in seiner Firma mitzuarbeiten, aus. Sie wollte ihr eigener Herr sein. Eine große, unbändige Lust füllte ihn an, nach den langen Jahren bei Hofe sein eigener Herr zu sein (Feuchtwanger, Herzogin 54).
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wie der Herr, so's Gscherr: jmds. negative Eigenschaften lassen sich auch an seinen Angestellten, Untergebenen, an seinem Eigentum o. ä. erkennen: Sein Hund ist eine hysterische alte Töle - na ja, wie der Herr, so's Gscherr!
-In dieser Wendung steht »Gscherr« um des Reims und Rhythmus willen für »Geschirr«, das früher ganz allgemein »Werkzeug, Gerät« bedeutete. Gemeint war also ursprünglich, daß man vom ungepflegten Äußeren eines Menschen auf den miserablen Zustand seines Werkzeugs, Geräts schließen kann.
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↑ Alter Herr.
↑ mein lieber Herr Gesangverein.
↑ das ist [doch] zum Kotzen, Herr Major.
↑ Herr der Lage/Situation sein/bleiben.
↑ aus aller Herren Länder[n].
↑ ein möblierter Herr.
↑ nicht schlecht, Herr Specht.
↑ den Seinen gibt's der Herr im Schlaf.
↑ nicht mehr Herr seiner Sinne sein.
↑ der Tag des Herrn.
↑ zum Tisch des Herrn gehen.
↑ auf vielfachen Wunsch eines einzelnen Herrn.