Duden - Redewendungen
Hemd
alles bis aufs Hemd verlieren (ugs.): nur das Nötigste retten können: Zweimal hatten sie einen Krieg überlebt, zweimal alles bis aufs Hemd verloren.————————
ein Schlag, und du stehst im Hemd! (ugs.): Drohung: Leg dich nicht mit mir an, Kleiner - ein Schlag von mir, und du stehst im Hemd!
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jmdm. das Hemd über den Kopf ziehen (ugs.): jmdn. restlos ausplündern: Die Burschen hatten ihm beim Pokern das Hemd über den Kopf gezogen. Adalbert sah mit klaren Augen, diese Leute zogen ihm das Hemd über den Kopf (Beheim- Schwarzbach, Freuden 53).
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jmdm. ist das Hemd näher als der Rock: jmdm. ist der eigene Vorteil wichtiger als die Interessen anderer: Als die Firma in Schwierigkeiten geriet, habe ich natürlich sofort mein Kapital in die Schweiz transferiert - schließlich ist mir das Hemd näher als der Rock. Natürlich ist auch Ranek ... das Hemd näher als der Rock; wo es ums nackte Überleben geht, ist für Bruderliebe wenig Platz (MM 2. 10. 1978, 28).
-Diese Redensart geht auf die Komödie »Trinummus« des römischen Dichters Plautus zurück. Dort heißt es (V, 2, 30): »Tunica propior palliost.«
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jmdm./jmdn. ins Hemd treten (ugs.): jmdn. mit groben Mitteln zu etwas veranlassen: Der Meister wird ihm ins Hemd treten, wenn er die Werkstatt nicht ausgefegt hat. Laß die Kleine in Ruhe, oder ich tret' dir ins Hemd!
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jmdn. bis aufs Hemd ausziehen (ugs.): jmdn. restlos ausplündern: Er hatte wenig Lust, sich vom Finanzamt bis aufs Hemd ausziehen zu lassen.
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kein [ganzes] Hemd [mehr] am/auf dem Leib/auf dem Hintern haben (ugs.): völlig heruntergekommen und mittellos sein: Als er sie damals in Wien bei sich aufnahm, hatte sie kein ganzes Hemd mehr auf dem Leib. Er kam 47 aus der Gefangenschaft, da hatte er kein Hemd auf dem Hintern (Danella, Hotel 34).
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mach dir nicht ins Hemd! (ugs.): stell dich nicht so an!: Mach dir nicht ins Hemd, nur weil du mal Schmiere stehen sollst!
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sich das Hemd ausziehen lassen (ugs.): sich ausnutzen lassen: Immer wieder hast du dir von deinen Kindern das Hemd ausziehen lassen, jetzt denke doch auch einmal an dich selbst!
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sich das letzte Hemd/sein letztes Hemd vom Leib[e] reißen; das letzte Hemd/sein letztes Hemd hergeben (ugs.): das Letzte für jmdn., für etwas opfern: Ich würde mir das letzte Hemd vom Leib reißen, um dir zu helfen. Für die Flüchtlinge hatte sie ihr letztes Hemd hergegeben.
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ich tret' dir 'n Achter ins Hemd.
sich einen Bonbon ins Hemd machen.
jmdm. ein[en] Bonbon ans Hemd kleben.
ich tret' dir 'ne Delle ins Hemd.
sich einen Fleck ins Hemd machen.
halbes Hemd.
mach dir keinen Pup ins Hemd.
etwas wechseln wie das Hemd/wie seine Hemden.
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