Duden - Redewendungen
Haken
da ist/liegt/sitzt/steckt der Haken (ugs.): da ist die Schwierigkeit: Wenn ich diesen Posten annehme, bin ich dauernd unterwegs und von meiner Familie getrennt, da sitzt der Haken. »Führen Sie die Dame anderswohin und nicht gerade in Ihre Werkstatt.« - »Wohin denn? ... Da liegt ja der Haken! In ein Hotel? zu teuer« (Remarque, Obelisk 116).-Vgl. die folgende Wendung.
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einen Haken haben (ugs.): eine Schwierigkeit haben: Die Arbeit hatte allerdings einen Haken: Die Menschen, die von ihr betreut werden sollten, waren lungenkrank. Obwohl der Käufer den Umständen nach annehmen mußte, daß das »attraktive Angebot« irgendwo einen Haken hatte, will der Jugoslawe auf den Handel eingegangen sein (MM 4. 8. 1970, 4).
-Die Herkunft der schon im Mittelhochdeutschen gebräuchlichen Wendung ist nicht sicher zu klären. Vermutlich meint sie, daß ein Haken an etwas hinderlich ist, daß man daran hängenbleibt und nicht vorankommt. Daß es sich bei dem Haken ursprünglich um den im Köder versteckten Angelhaken gehandelt hat, läßt sich nicht nachweisen.
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einen Haken schlagen (Jägerspr.): beim Laufen plötzlich und scharf die Richtung ändern: Der Hase schlug einen Haken und verschwand im Gebüsch. Das Trichtergewirr erscheint mir jetzt so unübersichtlich, daß ich vor Aufregung überhaupt nicht mehr weiß, wohin ich mich wenden soll ... Deshalb schlage ich wieder einen Haken (Remarque, Westen 151).
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jmdn., etwas auf den Haken nehmen: jmdn., etwas abschleppen: Der Pkw wurde vom Abschleppdienst auf den Haken genommen. Die nächste Werkstatt ist nicht weit; wir nehmen Sie auf den Haken und schleppen Sie hin.
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mit Haken und Ösen (bes. Sportspr.): mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln: Es war von Anfang an ein Spiel mit Haken und Ösen. Eine stürmische Krise um Wehner, einen Machtkampf mit Haken und Ösen kann sich die SPD schlecht leisten (MM 4. 9.1974, 2).
-Die Formel bezieht sich auf die [versteckten] Tritte und sonstigen Fouls der Spieler mit den Fußballstiefeln.
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was ein Häkchen werden will, krümmt sich beizeiten: schon in frühester Jugend muß sich zeigen, ob jmd. später etwas besonderes erreichen kann: Seit ihrem fünften Lebensjahr übt sie täglich am Klavier - was ein Häkchen werden will, krümmt sich beizeiten.
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