Duden - Redewendungen
Grund
Grund und Boden: Besitz an Land, Grundbesitz: Er war einer der Franzosen, die Grund und Boden in Algerien verloren hatten. Nach vielen Jahren stand er wieder auf eigenem Grund und Boden. Nun, über den Grund und Boden dieser Schalenbergs ritt ich jetzt seewärts (Fallada, Herr 11).————————
auf Grund (auch: aufgrund): veranlaßt durch; beruhend auf: Der Lkw-Fahrer konnte auf Grund von Zeugenaussagen überführt werden. Auf Grund der Tatsache, daß sie sich gut geführt hatte, wurde ihr ein Drittel der Strafe erlassen. Auf Grund der Artikel 100-108 des Versailler Vertrages wurde »die Freie Stadt Danzig« als eine selbständige Einheit geschaffen (Dönhoff, Ära 80).
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den Grund zu etwas legen: die Grundlage, Voraussetzung für etwas schaffen: Mit der Entscheidung für die Marktwirtschaft wurde der Grund für einen raschen ökonomischen Aufschwung gelegt. ... und es wurde damals der Grund zu manchem gelegt, was später geschah (Musil, Mann 781).
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einer Sache auf den Grund gehen/kommen: den Sachverhalt klären, die wahren Ursachen einer Sache herausfinden: Die Abgeordneten gaben sich mit der Erklärung nicht zufrieden und forderten, der Sache auf den Grund zu gehen. Der Kontrollausschuß wird den Manipulationen im Fußball schon noch auf den Grund kommen. Amerys Bemühungen, der Angelegenheit wenigstens nachträglich auf den Grund zu kommen, wurden durch zwei Vorfälle erleichtert (Bieler, Mädchenkrieg 255).
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etwas (ein Schiff) in den Grund bohren: etwas versenken: Mit zwei Torpedos bohrte das U-Boot den Tanker in den Grund.
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festen Grund unter den Füßen haben: eine sichere Grundlage haben: Wenn er als Philosoph über sprachwissenschaftliche Probleme spricht, hat er keinen festen Grund unter den Füßen.
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im Grunde [genommen]: eigentlich: Es war im Grunde nur ein Scherz. Im Grunde genommen war er kein schlechter Kerl. Im Grunde haben wir es mit der alten Parabel von der Ziege, dem Kohlkopf und dem Wolf zu tun, die über einen Fluß zu setzen sind (Dönhoff, Ära 208).
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im Grunde seines, ihres usw. Herzens: im tiefsten Inneren: Im Grunde ihres Herzens war sie davon überzeugt, das Richtige getan zu haben. Er hatte sich im Grunde seines Herzens etwas ganz anderes gewünscht.
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in Grund und Boden: 1. bis jmd., etwas ruiniert, vernichtet, geschlagen ist: Die brasilianischen Ballkünstler spielten die Mexikaner in Grund und Boden. Er hatte den Betrieb in Grund und Boden gewirtschaftet. Ihm sage ich es natürlich nicht, er redet mich ja in Grund und Boden mit seiner plastischen Mundart (Th. Mann, Zauberberg 411). 2. völlig, ganz und gar; sehr: Er verdammte die Gegner des Plans in Grund und Boden. Du solltest dich in Grund und Boden schämen, deinen Freund so auszunutzen!
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von Grund auf/aus: ganz und gar, völlig: das Bildungswesen muß von Grund auf erneuert werden. Sie neigte zu der Annahme, daß ihre Tochter von Grund aus verdorben sei. Sein Fall wird also vor einem neuen Gericht von Grund auf nochmals untersucht (Mostar, Unschuldig 12).
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den [bitteren] Kelch bis auf den Grund leeren [müssen];
aus diesem kühlen Grund[e].
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