Duden - Redewendungen
groß
der große Bruder: 1. der größere, mächtigere Partner: Um den großen Bruder jenseits des Atlantiks nicht zu verärgern, haben sich die europäischen Bündnispartner jedes Kommentars enthalten. Moskaus bisherige Freunde in Afrika beginnen, vom großen Bruder abzurücken (Spiegel 30, 1978, 4). 2. die allmächtige, alles überwachende Staatsgewalt: Die Grundrechte waren faktisch außer Kraft gesetzt, der große Bruder kontrollierte Post und Telefon und alle öffentlichen Medien. Im Sozialismus hat der »große Bruder« die Staatsmacht übernommen (Wilhelm, Unter 102).-In ihrer zweiten Bedeutung geht diese Fügung auf George Orwells Roman »1984« zurück, in dem ein totalitäres Regime alle Bürger überall und jederzeit überwacht ( »Big brother is watching you« - »Der große Bruder beobachtet dich«).
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groß [he]rauskommen (ugs.): großen Erfolg haben: Sie ist mit dem Chanson groß herausgekommen. Ich Idiot, ich dachte doch immer, ich würde mit der Spritze groß rauskommen (Plenzdorf, Leiden 114).
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groß machen (Kinderspr.): seine große Notdurft verrichten: Mami, ich muß groß machen!
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groß und breit (ugs.): sehr deutlich: Die Mitteilung hat groß und breit am Schwarzen Brett gestanden.
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groß und klein: jedermann, alle: Groß und klein drängte sich am Ufer, um die Flußprozession beobachten zu können. Daß ihr Komplize ein Mörder ist, weiß groß und klein (Maass, Gouffé 289). ... und zwar auf Grund ihrer schrankenlosen Beliebtheit bei groß und klein (Th. Mann, Hoheit 119).
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großer Bahnhof (ugs.): festlicher Empfang: Der Staatschef bekam einen großen Bahnhof. Großer Bahnhof von Ehrengästen eröffnet gutgeölte Verkaufsfabrik (MM 24. 8. 1972, 6). Danach Einlenken, Abschied, großer Bahnhof und Aufbruch in Begleitung weniger Eingeweihter (Kaschnitz, Wohin 114).
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im großen [und] ganzen: im allgemeinen, insgesamt: Der Trainer war im großen und ganzen mit dem Spiel seiner Mannschaft zufrieden. Ich bin mit Ihren Vorschlägen im großen und ganzen einverstanden. In Yvonnes Dorf gab es zwar auch schon eine Menge Flüchtlinge, ... aber im großen ganzen war da doch noch ein gewöhnliches Bauernleben (Seghers, Transit 40).
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jmdn., etwas groß [he]rausbringen (ugs.): jmdn., etwas mit viel Aufwand der Öffentlichkeit präsentieren, um einen großen Erfolg zu erzielen: Eine so talentierte Sängerin braucht einen Manager, der sie ganz groß herausbringt. Das neue Produkt soll im Herbst groß rausgebracht werden.
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große Augen machen.
die dümmsten Bauern haben die größten Kartoffeln.
große Bogen spucken.
die kleinen Diebe hängt man, die großen läßt man laufen.
aus dem größten Dreck heraussein.
der Duft der großen, weiten Welt.
großes Ehrenwort.
große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.
ein großer Fisch.
auf großem Fuß leben.
große Geister stört das nicht.
das große Geld machen.
etwas an die große Glocke hängen.
an die große Glocke kommen.
großer Gott.
die große Grätsche machen.
große Graupen im Kopf haben.
ein großes Haus führen.
die große Klappe haben/schwingen.
das große Kotzen kriegen.
keine große Leuchte sein.
kein großes Licht sein.
ein großes Loch in jmds. Beutel reißen.
ein großes Loch in die Kasse reißen.
mit jmdm., etwas das Große Los ziehen.
das Große Los gewinnen.
den großen Mann markieren.
ein großes Mundwerk haben.
eine Nummer/ein paar Nummern zu groß für jmdn. sein.
bei jmdm. eine große Nummer haben.
der große Onkel.
über den großen Onkel gehen.
einen großen Rand riskieren.
große Reden schwingen/führen.
große Rosinen im Kopf haben.
eine große Schnauze haben.
kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen.
große Sprüche machen/kloppen.
keine großen Sprünge machen können.
im großen Stil/großen Stils.
große Stücke auf jmdn. halten.
der große Teich.
der Teufel scheißt immer auf den großen Haufen.
ein großes Tier.
große Töne reden/spucken.
kleine Ursachen, große Wirkungen.
die große Welt.
du sprichst ein großes Wort gelassen aus.
das große Wort führen.
ein/der große Wurf.
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