Duden - Redewendungen
Glocke
an die große Glocke kommen (ugs.): überall herumerzählt werden, in aller Leute Munde sein: Die Stadtväter waren peinlich darauf bedacht, daß die Sache nicht an die große Glocke kommt. Einerseits war die Stadt so klein, daß man sich kannte, andererseits so groß, daß man inkognito leben konnte, wenn man das ... wollte. In Rostock kam nicht gleich alles an die große Glocke (Kempowski, Zeit 29).-Vgl. die vorangehende Wendung.
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die Glocke läuten hören, aber nicht wissen, wo sie hängt (ugs.): über etwas nicht genau Bescheid wissen [und dennoch darüber reden]: Die Nervosität der Anwälte ist unübersehbar; sie hören die Glocke läuten, wissen aber nicht, wo sie hängt.
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etwas an die große Glocke hängen (ugs.): etwas überall herumerzählen: Er hoffte, daß die Polizei die Sache nicht an die große Glocke hängen würde. Ich denke gar nicht daran, meine Privatangelegenheiten an die große Glocke zu hängen. »Ich möchte nur«, sagt er zögernd, »daß man's nicht an die große Glocke hängt.« (Werfel, Bernadette 348).
-Die Wendung geht auf den alten Brauch zurück, Bekanntmachungen, öffentliche Rügen, drohende Gefahr usw. der Allgemeinheit mit einer Glocke (Schelle des Gemeindedieners, Kirchenglocke) anzukündigen.
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wissen, was die Glocke/Stunde/Uhr geschlagen hat (ugs.): über etwas Unangenehmes, das bevorsteht, Bescheid wissen und mit den Konsequenzen rechnen: Du weißt, was die Glocke geschlagen hat. Wenn du das Geld nicht zurückgibst, erstatte ich Anzeige. Der Reinhold weiß gleich damals, wie er im Präsidium vernommen war, was die Glocke geschlagen hat (Döblin, Berlin 415).
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