Duden - Redewendungen
Gewissen
ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen: wer nichts Böses tut, den quält auch nicht sein Gewissen [und er kann nachts ruhig schlafen].————————
etwas auf dem Gewissen haben: an etwas schuld sein, etwas Böses getan haben: Sein Sohn soll den Niedergang der Reederei auf dem Gewissen haben. ... doppelt unglücklich ist der, welcher den Tod des Mörders sterben soll und doch keinen Mord auf seinem Gewissen hat (Mostar, Unschuldig 39).
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jmdm. aufs Gewissen fallen (geh.; veraltend): jmdn. sehr bedrücken, quälen: Es fiel ihm schwer aufs Gewissen, daß er sich nie um sein uneheliches Kind gekümmert hatte.
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jmdm. ins Gewissen reden: ernst und eindringlich mit jmdm. reden, jmdm. Vorhaltungen machen: Rede du ihm doch noch einmal ins Gewissen, vielleicht gibt er dann dieses törichte Vorhaben auf! Der Richter redete den beiden Jugendlichen ins Gewissen. Justis gab mir einen Wink, ihr ins Gewissen zu reden (Chr. Wolf, Nachdenken 204).
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jmdn. auf dem Gewissen haben: an jmds. Untergang, Tod schuld sein: Die leichtsinnige Touristengruppe hatte den Bergführer auf dem Gewissen. Den haben die Gauner vom Personalbüro auf'm Gewissen (Ott, Haie 366). Der arme Jerzy. Wenn sie dem was tun, dann hat sie ihn auf'm Gewissen, das kannst du ihr sagen (M. Walser, Eiche 35).
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sich ein Gewissen aus etwas machen (geh.; veraltend): Gewissensbisse haben: Sie hatte sich damals kein Gewissen daraus gemacht, daß sie ihre Schwester schamlos ausnutzte. Zwei der Nonnen machten sich kein Gewissen daraus, dem Kinde alles andere wie eine Vorzugsbehandlung zu erweisen (A. Kolb, Daphne 30). Alles ... erfuhr er ... von seinen Freunden, die sich kein Gewissen daraus machten, daß sie den Meister viel dürftiger untergebracht hatten, als sie selbst wohnten (Musil, Mann 782).
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etwas auf Ehre und Gewissen erklären/versichern.
nach bestem Wissen und Gewissen.
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