Duden - Redewendungen
Gewalt
einer Sache Gewalt antun (geh.): etwas verfälschen, entstellen: In dem Bericht der Kommission wird den Tatsachen Gewalt angetan. ... er wollte mich überzeugen, daß seine Aktenveröffentlichung der Wahrheit nicht Gewalt angetan habe (Niekisch, Leben 40). Es blieb nichts übrig, als vernünftig zu werden, er mußte seiner Natur Gewalt antun (Musil, Mann 1436).————————
höhere Gewalt: etwas [Unvorhergesehenes], auf das man keinen Einfluß hat: Bei solch einem Unwetter kann das Gartenfest natürlich nicht stattfinden - das ist höhere Gewalt! ... die Kölner Niederlage hatte andere Gründe. Ursachen, die nicht von höherer Gewalt diktiert waren (Kicker 6, 1982, 39).
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jmdm. Gewalt antun (geh.; verhüllend): vergewaltigen: Er hätte den Kerl, der seiner Tochter Gewalt angetan hatte, fast umgebracht. Ein Unbekannter versuchte ... auf dem Friedhof einer 46jährigen Frau Gewalt anzutun (MM 24. 7. 1974, 16).
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mit aller Gewalt: unbedingt, unter allen Umständen: Die Mannschaft versuchte mit aller Gewalt, dem Abstieg zu entgehen. Oder wollen Sie mit aller Gewalt einen Zusammenprall mit Colonel Thompson riskieren? (Kirst, 08/15, 936). Warum soll ich denn mit aller Gewalt eine Dame vom Zirkus kennen? (Remarque, Obelisk 224).
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sich Gewalt antun [müssen]: sich zu etwas zwingen [müssen]: Ich mußte mir Gewalt antun, um das völlig versalzene Essen herunterzuwürgen.
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sich in der Gewalt haben: sich beherrschen können: Für einen Augenblick hatte er sich nicht in der Gewalt und hätte sich beinahe verraten. Sie zuckte zusammen, hatte sich aber gleich wieder in der Gewalt. Phantastisch, wie diese Frau sich in der Gewalt hat (Hörzu 35, 1975, 10).
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