Duden - Redewendungen
Gemüt
ein Gemüt wie ein Fleischerhund/wie ein Veilchen haben (ugs.): kein Gefühl für etwas haben, roh und herzlos sein: Der Chirurg hatte ein Gemüt wie ein Fleischerhund; ungerührt sprach er über die Sterblichkeitsziffer bei dieser Operation. Du hast aber auch ein Gemüt wie ein Veilchen!————————
ein Gemüt wie ein Schaukelpferd haben (ugs.): sehr geduldig sein, viel ertragen können: Ich habe ja ein Gemüt wie ein Schaukelpferd, aber eine geschlagene Stunde auf das Essen zu warten, das ist doch ein bißchen viel.
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ein sonniges Gemüt haben (iron.): ausgesprochen naiv, unbekümmert sein: Du kannst doch nicht einfach davon ausgehen, daß sich jeder fremde Hund von dir streicheln läßt - du hast manchmal wirklich ein sonniges Gemüt! ... daß der choreographische Nachschöpfer überhaupt keine Perspektive auf die Schöpfung ... hat, nichts als ein sonniges Gemüt und den unverrückbaren Glauben, daß es beim Ballett halt reiche, wenn ... (Basler Zeitung 2. 10. 1985, 38).
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jmdm. aufs Gemüt schlagen: deprimierend auf jmdn. wirken: Dieser tagelange trübe Nieselregen kann einem wirklich aufs Gemüt schlagen. Was mit ihrem Mann passiert war, ist ihr verständlicherweise aufs Gemüt geschlagen. »Ich bekäme keinen Bissen runter.« »Als Arzt? Schlägt Ihnen ein Toter immer so aufs Gemüt?« (Konsalik, Promenadendeck 147).
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sich etwas zu Gemüte führen (ugs.): 1. etwas beherzigen: Er hat sich meine Ermahnungen zu Gemüte geführt. Das sollten sich auch diejenigen zu Gemüte führen, denen es obliegt, die Gelder für derartige Hirngespinste zu bewilligen (Spiegel 4, 1983, 10). 2. etwas Gutes mit Genuß essen oder trinken: Heute werde ich mir eine Pizza zu Gemüte führen. Er mußte sich erst einmal einen Cognac zu Gemüte führen.
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