Duden - Redewendungen
Geld
Geld regiert die Welt: wer reich ist, über Geld verfügt, hat auch Macht und Einfluß: Natürlich haben die Großkonzerne Einfluß auf die Wirtschaftspolitik - Geld regiert die Welt!————————
Geld stinkt nicht: auch unrechtmäßig oder auf unmoralischem Wege erworbenes Geld erfüllt seinen Zweck: Sein ungeheuerer Reichtum stammt aus illegalen Waffenverkäufen und aus dem Drogenhandel, aber das kümmert ihn wenig - Geld stinkt nicht.
-Von dem römischen Kaiser Vespasian wird überliefert, daß er von seinem Sohn getadelt worden sei, weil er die römischen Bedürfnisanstalten mit einer Steuer belegt hatte. Darauf habe der Kaiser seinem Sohn das so eingenommene Geld unter die Nase gehalten und ihn gefragt, ob es streng rieche. Die lateinische Feststellung »non olet« (es stinkt nicht) ist der Ausgangspunkt der uns heute geläufigen Redensart.
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Geld und Gut: alles, was man besitzt: Er hatte durch den Krieg Geld und Gut verloren.
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Geld wie Dreck/wie Heu haben (ugs.): sehr reich sein: Die beiden jungen Burschen schienen Geld wie Heu zu haben. Unsere Nachbarin hat Geld wie Dreck.
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[das große] Geld machen (ugs.): [sehr viel] Geld verdienen: In dieser Branche kann man immer noch sehr gut Geld machen. Für ihn galt immer nur ein Gesetz und eine Moral: Geld machen, egal wie, egal womit! (Prödöhl, Tod 6). Das große Geld aber machte er als Personalberater (Konsalik, Promenadendeck 40).
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am Geld hängen/kleben (ugs.): geizig sein: Wie kann man bloß so am Geld hängen? Ihr Mann klebt am Geld und gönnt ihr gar nichts.
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das Geld liegt auf der Straße (ugs.): man kann leicht Geld verdienen: Sie glaubte, in Amerika läge das Geld auf der Straße. Aber das Geld lag nicht, wie es sich ... die ... Auswanderer erhofft hatten, auf der Straße und den Feldern (Gast, Bretter 92).
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das Geld nicht ansehen (ugs.): das Geld leicht ausgeben: Seine Frau ist sehr leichtsinnig, die sieht das Geld nicht an.
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das/sein Geld unter die Leute bringen: das Geld [rasch] ausgeben: Die Polizei wartete darauf, daß die Verbrecher das Geld unter die Leute bringen. Also, ich bestelle noch eine Lage, einer muß ja sein Geld unter die Leute bringen. ... können wir jetzt aufhören mit dem Gequassel? Ich will nämlich noch ein bißchen Geld unter die Leute bringen (Hörzu 39, 1971, 128).
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etwas zu Geld machen (ugs.): etwas verkaufen: In der Nachkriegszeit hatte sie ihren Schmuck zu Geld machen müssen. Von Chrestons Geschäften mußten einige abgebaut, zusammengelegt, zu Geld gemacht werden (Brecht, Groschen 270). Meine Familie will mich wieder einmal ins Irrenhaus bringen. Sie hofft wahrscheinlich, mir dabei die Notizen abzujagen und zu Geld zu machen (Erich Kästner, Fabian 100).
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für/mit Geld und Geldeswert (veraltend): für/mit Geld und alles/allem, was den Wert von Geld hat: Sie besaß alles, was man für Geld und Geldeswert bekommen kann.
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im/in Geld schwimmen (ugs.): sehr viel Geld haben: Ich möchte auch einmal im Geld schwimmen. Er hat nicht einen Pfennig gespendet, dabei schwimmt er im Geld. Die Pumskolonne, die in Geld schwimmt, ist aus Berlin verschwunden (Döblin, Berlin 253).
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ins Geld gehen/laufen (ugs.): auf die Dauer zu teuer werden: Wenn man öfter mit dem Taxi fährt, geht das ganz schön ins Geld. So ein Hobby läuft ins Geld. Ölsardinen gehen nicht ins Geld (Quick 51, 1958, 52).
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jmdm. das Geld aus der Tasche ziehen/lotsen (ugs.): jmdn. dazu bringen, Geld herzugeben; jmdm. das Geld abzunehmen versuchen: Der Staat zieht den Bürgern das Geld aus der Tasche. Die beiden Mädchen machten sich an ihn heran und versuchten, ihm das Geld aus der Tasche zu lotsen. Das Geld für dein Studium hat dein Vater Penny für Penny aus den Taschen zäher Burschen ziehen müssen (Brecht, Groschen 158).
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jmdm. rinnt das Geld durch die Finger: jmd. ist verschwenderisch: Er hatte reich geerbt, aber das Geld rann ihm durch die Finger - bald stand er wieder vor dem Nichts.
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nach Geld stinken (ugs.): offenkundig sehr reich sein: Wer so einen Wagen fährt, der stinkt doch nach Geld.
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nicht für Geld und gute Worte: um keinen Preis: Von dem Kahn trenne ich mich nicht, auch nicht für Geld und gute Worte. Das tut sie nicht für Geld und gute Worte. ... niemals würden wir für Geld und gute Worte einen Massai ins Flugzeug bringen (Grzimek, Serengeti 273).
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nicht mit Geld zu bezahlen sein: von unschätzbarem Wert, unersetzbar sein: Seine Erfahrung im Karosseriebau ist nicht mit Geld zu bezahlen. Der Bursche schießt fast in jedem Spiel sein Tor, der ist nicht mit Geld zu bezahlen.
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sein/das Geld [mit beiden/vollen Händen] auf die Straße werfen (ugs.): sein Geld leichtfertig ausgeben, verschwenderisch sein: Er ist ein richtiger Geizkragen, und seine Frau wirft das Geld mit beiden Händen auf die Straße.
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sein/das Geld [mit beiden/vollen Händen] zum Fenster hinauswerfen/rausschmeißen/aus dem Fenster werfen/zum Schornstein hinausjagen (ugs.): sein Geld leichtfertig ausgeben, verschwenderisch sein: Die Polizei wurde auf ihn aufmerksam, als er in Bars sein Geld mit vollen Händen zum Fenster hinauswarf. Man kann ja schließlich nicht sein Geld zum Fenster hinauswerfen (Jaeger, Freudenhaus 132).
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sich für Geld sehen lassen können (ugs.): ein Original sein: Der Omnibusschaffner konnte sich für Geld sehen lassen. Die Fahrgäste lachten über seine Berliner Schnauze Tränen.
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bar Geld (Bargeld) lacht.
eine Stange Geld.
Zeit ist Geld.
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