Duden - Redewendungen
Gehör
Gehör finden: angehört werden, [mit seinem Anliegen] bereitwillig aufgenommen werden: Er hatte gehofft, daß er bei seinen Vorgesetzten Gehör finden werde. Sie fand mit ihrem Gesuch kein Gehör. Wer sich nicht der modernen Massenmedien bedient, findet in der Öffentlichkeit kein Gehör. ... dürfte ich hoffen, daß solche Ideen, die mir in den letzten Tagen gekommen sind, bei Fräulein Shen Te Gehör finden könnten? (Brecht, Mensch 75).————————
etwas zu Gehör bringen: etwas vortragen: Sie brachte zwei kleine Lieder von Schubert zu Gehör. Selbst dieses letzte Wort ... hatte Herr Settembrini ... wohllautend und ... plastisch zu Gehör gebracht (Th. Mann, Zauberberg 340). Die großen, bereits unzählige Male zu Gehör ... gebrachten Stoffe waren am Ende die verlockendsten (Kaschnitz, Wohin 190).
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jmdm. Gehör schenken: jmdn. anhören, auf seine Bitten eingehen: Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Gehör schenken würden. Der zuständige Sachbearbeiter schenkte ihm kein Gehör. Sie schien dem, was man ihr mitteilte, ... Gehör zu schenken (Musil, Mann 951).
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sich Gehör verschaffen: dafür sorgen, daß man angehört, beachtet wird: Er sprang auf den Tisch und versuchte sich Gehör zu verschaffen. Mit ihrer leisen Stimme konnte sie sich kein Gehör verschaffen. Aber es gab so viele Gruppen, ... daß es schwer war, sich in dem allgemeinen Getöse überhaupt Gehör zu verschaffen (Wolfe [Übers.], Radical 103).
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um Gehör bitten: darum bitten, daß man angehört, beachtet wird: Darf ich die Anwesenden kurz um Gehör bitten?
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zu Gehör kommen (veraltend): vorgetragen werden: Am Eröffnungstag kommen die Rede des Präsidenten und zwei Vorträge zu Gehör. Es war das schonungsvollste Schriftstück, das je zu Gehör gekommen (Th. Mann, Hoheit 200).
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