Duden - Redewendungen
Garn
ein/sein Garn spinnen (ugs.): unwahre, phantastische Geschichten erzählen: Der alte Kapitän spann wieder sein Garn. Mutsch spann das Garn weiter. »Und der Dichter fühlte sich von der Welt verkannt und ging ins Wasser« (Kirst, Aufruhr 77).-Die Wendung stammt aus der Seemannssprache und meinte ursprünglich die Geschichten, die sich die Matrosen erzählten, wenn sie in ihren freien Stunden auf See aus altem Tau und Takelwerk Garn spannen.
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jmdm. ins Garn gehen: auf jmds. List hereinfallen: Die Polizei war davon überzeugt, daß ihr die beiden Ganoven bald ins Garn gehen würden. Ich begreife, daß er Ihnen ins Garn gehen mußte (Maass, Gouffé 282). Die Kriminalpolizei weiß zunächst gar nicht, welcher Vogel ihr ins Garn gegangen ist (Noack, Prozesse 229).
-Vgl. die folgende Wendung.
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jmdn. ins Garn locken (veraltend): jmdn. hereinlegen. Sie dachte gar nicht daran, sich von ihm ins Garn locken zu lassen.
-Beide Wendungen knüpfen an »Garn« in der heute nicht mehr üblichen Bedeutung »aus Garn hergestelltes Netz, das zum Wild-, Fisch- und Vogelfang dient« an.
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