Duden - Redewendungen
Frage
[das ist] gar keine Frage: das ist ganz gewiß: Eines Tages werden auch in diesen Ländern große Industrien entstehen, das ist gar keine Frage. Sie war zu bedauern, gar keine Frage (Langgässer, Siegel 102). Nur, sehen Sie, Ihr Manifest, es hat seine guten Seiten, gar keine Frage (Bieler, Bonifaz 52).————————
[für jmdn., für etwas] in Frage kommen: geeignet sein; in Betracht kommen: Für diese Stelle kommen nur Bewerber mit Englischkenntnissen in Frage. Eine Verlängerung kommt nicht in Frage. Jedenfalls kam nur ein Himmel in Frage, wo es auch Göttinnen gibt (Frisch, Homo 260).
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außer Frage stehen/sein: gewiß sein: Die Demokraten werden die Wahl gewinnen, das steht doch außer Frage. Die Ratifizierung des Vertrages ist außer Frage. Natürlich, die Schwächen meines Charakters stehen doch außer Frage (Th. Mann, Zauberberg 731).
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das ist [noch sehr] die Frage: das ist [noch sehr] zweifelhaft: Er ist zwar Favorit, ob er aber wirklich die Goldmedaille gewinnt, das ist noch sehr die Frage. »Das bedeutet eine solche Erniedrigung, daß wir uns ihr entziehen müßten« ... »Das ist sehr die Frage« (Musil, Mann 1377).
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das ist die große Frage: das muß sich erst noch zeigen: Wer von den beiden Schachweltmeister wird, das ist die große Frage. Wie sich der Wähler entscheiden wird, das ist die große Frage. Könnte ich noch andere Luft schmecken als die des Gefängnisses? Das ist die große Frage (Kafka, Erzählungen 292).
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eine bescheidene Frage (ugs.): Floskel, die eine Frage einleitet, mit der man Kritik oder Skepsis ausdrücken will: Ich hab mal eine bescheidene Frage: »Glauben Sie wirklich an Vorahnungen?« Eine bescheidene Frage: »Wie lange wollen wir uns diesen Unsinn noch anhören?«
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etwas in Frage stellen: 1. etwas anzweifeln: Der Redner stellte die Brauchbarkeit dieser Methode in Frage. ... seither scheint es mir unziemlich, in Frage zu stellen, ob mich einer versteht, solange ich ihn nicht verstehe (Buber, Gog 28). Doch ein Mann meines Alters, der sich selbst in Frage stellt, ist eine traurige Gestalt (Nossack, Begegnung 157). 2. etwas gefährden: Der Erfolg der Verhandlungen wird durch diese Maßnahmen in Frage gestellt. Durch das schlechte Wetter wird die Bergung in Frage gestellt. Wie recht er mit dieser Behauptung hatte, fühle ich erst jetzt ganz richtig, seit unsere Zukunft so sehr in Frage gestellt ist (Normann, Tagebuch 43).
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nur eine Frage der Zeit sein: innerhalb einer bestimmten Zeit zwangsläufig eintreten: Irgendwann erwischen sie diesen Betrüger, das ist nur eine Frage der Zeit. Es scheint, als ob ihre Beförderung zur Abteilungsleiterin nur eine Frage der Zeit sei. Sie wußte, daß er über sie siegen würde, es war nur eine Frage der Zeit (Hartlaub, Muriel 16).
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ohne Frage: ohne Zweifel: Das war ohne Frage eine große Leistung. Der Vater-Sohn-Konflikt und die Erblindung eines Bekannten ... sind also ohne Frage wichtig und bedeutsam gewesen (Jens, Mann 118). Hauptsächlich aber war es doch wohl für den Alten bezeichnend, der ohne Frage die eigentliche Charakterfigur ... der Familie gewesen war (Th. Mann, Zauberberg 38).
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was für eine Frage!: das ist doch selbstverständlich!: Das Kabinett wird zurücktreten, was für eine Frage! Ob ich mitmache? Was für eine Frage! »Nehmen die Deutschen in der Bundesrepublik wirklich Anteil an dem Schicksal der Berliner?« Was für eine Frage! (Dönhoff, Ära 50).
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