Duden - Redewendungen
Floh
die Flöhe husten/niesen hören (ugs.): schon aus den kleinsten Veränderungen etwas für die Zukunft erkennen wollen: Frag doch mal deinen Schwager, der hört doch immer die Flöhe husten. Sie hören die Flöhe husten und machen andere mit ihrer Unruhe ganz nervös (Bild u. Funk 43, 1966, 68)-Da es nicht gut möglich ist, daß jemand Flöhe husten oder das Gras wachsen hört (vgl. »das Gras wachsen hören«), verspottet man mit dieser Wendung einen Menschen, der sich besonders klug vorkommt und jede Kleinigkeit gleich für bedeutsam hält.
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einen Floh im Ohr haben (ugs.): nicht recht bei Verstand sein, verrückt sein: Was machst du denn da mit unserem Strandkorb, du hast wohl einen Floh im Ohr?
-Gemeint ist wohl, daß der unruhig im Ohr hüpfende Floh kein klares Denken zuläßt oder daß er wie ein Dämon durch das Ohr in den Kopf eindringt und das Gehirn schädigt. Vgl. auch die Wendung »einen kleinen Mann im Ohr haben« ( Mann).
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jmdm. einen Floh ins Ohr setzen (ugs.): in jmdm. einen unerfüllbaren Wunsch wecken: Laß dir nicht von diesem Burschen einen Floh ins Ohr setzen! Ich habe das Grundstück auf Menorca nicht kaufen wollen. Du hattest mir doch diesen Floh ins Ohr gesetzt. Worin bestand seine Aufgabe anders, nur daß er hier im Armeestab saß und Generalen solche Flöhe ins Ohr zu setzen hatte (Plievier, Stalingrad 303).
-Die Wendung meint, daß man einem Menschen etwas mitteilt, was ihn - wie ein Floh - beunruhigt, peinigt, nicht mehr losläßt.
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lieber Flöhe/einen Sack [voll] Flöhe hüten (ugs.; scherzh.): lieber alles andere tun: Lieber einen Sack voll Flöhe hüten, als mit diesen Rackern einen Ausflug machen zu müssen!
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