Duden - Redewendungen
Dreck
Dreck am Stecken haben (ugs.): nicht integer sein, sich etwas haben zuschulden kommen lassen: Du brauchst dich nicht zum Richter aufzuwerfen, du hast doch selbst Dreck am Stecken. Sie hatten durchweg Dreck am Stecken, meist moralische Verfehlungen, einer schlief mit zwei Frauen, der andere ließ sich als Exhibitionist erwischen (Zwerenz, Kopf 107).-Die Wendung geht davon aus, daß man manchmal nur noch am Spazierstock erkennen kann, daß jemand durch Schmutz gewatet ist, weil beim Säubern und Wechseln des Schuhwerks und der Kleidung der Stock gewöhnlich vergessen wird. Mit diesem Bild soll einem Menschen vor Augen geführt werden, daß er jetzt zwar moralisch einwandfrei lebt, in der Vergangenheit aber auch etwas Unrechtes getan hat.
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[bis an den Hals/bis über die Ohren] im Dreck sitzen/stecken (ugs.): in großen Schwierigkeiten, in großer Not sein: Die und Geld haben, die sitzen bis an den Hals im Dreck. Er sitzt im Dreck, und seine Frau macht sich bei ihrer Freundin ein schlaues Leben. Du ahnst gar nicht, wie wichtig das ist für andere Leute, die auch im Dreck sitzen (Hörzu 45, 1972, 58).
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aus dem größten/gröbsten Dreck [heraus] sein (ugs.): die größten Schwierigkeiten überwunden haben: Als sie das Waldstück erreichten, glaubten die Flüchtlinge, aus dem größten Dreck heraus zu sein.
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ein Dreck/der letzte Dreck [für jmdn.] [sein] (ugs.): [für jmdn.] äußerst verachtenswert [sein]: Die behandeln einen so von oben herab, daß du denkst, du wärst der letzte Dreck. Blasen Sie sich doch nicht so auf - im Grunde sind Sie ein Dreck! Die Radfahrer, die früher »Freiwild« waren, werden jetzt mehr geachtet - dafür sind die Fußgänger nun der letzte Dreck (ADAC-Motorwelt 5, 1986, 192). Lehrlinge klagen: Wir sind für die anderen der letzte Dreck (Bild 30. 8. 1968, 1).
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einen Dreck (ugs.): gar nicht[s]: Er machte sich einen Dreck daraus. Sie haben uns hier einen Dreck zu sagen. Einen Dreck verstehen sie vom Militär, aber immer quatschen sie dazwischen (Kirst, 08/15, 61).
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jmdn. aus dem Dreck ziehen (ugs.): jmdm. aus einer schlimmen Lage heraushelfen: Sei nicht so undankbar - schließlich waren wir es, die dich damals aus dem Dreck gezogen haben. ... zu der Zeit habe ich auf der Straße gelegen, da haben die mich aufgenommen. Die haben mich aus dem Dreck gezogen (Zeit 7. 2. 1975, 55).
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jmdn., etwas durch den Dreck ziehen/in den Dreck ziehen/treten (ugs.): jmdn., etwas schlechtmachen, verunglimpfen: Er wollte sich an ihm rächen, weil er den Namen seiner Familie in den Dreck gezogen hatte. Es ist schmerzlich, davon zu sprechen, wie man viele Gründungsmitglieder ... in den Dreck zog (Spiegel 16, 1975, 126). Aber der gute Name der deutschen Industrie braucht deswegen nicht in den Dreck gezogen zu werden (Bild 4. 5. 1964, 1).
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jmdn., etwas mit Dreck bewerfen: jmdn. verleumden, etwas verunglimpfen: Er ließ es nicht zu, daß man seine Mitarbeiter mit Dreck bewarf. ... sobald man sich als ihr Freund aufspielte, wurde man mit Dreck beworfen (Quick 46, 1958, 63).
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mit/in Dreck und Speck (ugs.): schmutzig, ungewaschen: Die Besatzung war völlig erledigt und haute sich mit Dreck und Speck in die Koje. Ich werde in Dreck und Speck zur Untersuchung gehen (Ott, Haie 20).
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stehen vor Dreck (ugs.): [von Kleidungsstücken] sehr schmutzig sein: Die Hose steht ja vor Dreck!
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jmdn. behandeln wie ein Stück Dreck/den letzten Dreck.
frech wie Dreck.
Geld wie Dreck haben.
die Karre/den Karren aus dem Dreck ziehen.
die Karre/den Karren in den Dreck fahren.
sich vorkommen wie ein Stück Dreck/der letzte Dreck.
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