Duden - Redewendungen
Daumen
Daumen/Däumchen drehen (ugs.): nichts tun, sich langweilen: Wir sitzen hier nun schon geschlagene zwei Stunden herum und drehen Däumchen. Ich kann doch nicht verlangen, daß er in derselben Stadt hockt und Däumchen dreht! (Hörzu 45, 1972, 56). Bloß um hier Kohlsuppe zu fressen und die Daumen zu drehen, sind wir nicht übriggeblieben (Spiegel 43, 1966, 87).————————
[etwas] über den Daumen peilen (ugs.): [etwas] nur ungefähr schätzen: Ich habe die Entfernung nur über den Daumen gepeilt. Das sind, über den Daumen gepeilt, 700 Mark. Diese Werte sind natürlich auch nur über den Daumen gepeilt (BM 9. 11. 1975, 24).
-Die Wendung bezieht sich darauf, daß beim Militär der Daumen als Hilfsmittel beim Abschätzen von Entfernungen verwendet wird. Vgl. dazu die Bildungen »Daumenbreite« und »Daumensprung«.
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[jmdm./für jmdn.] den Daumen/die Daumen halten/drücken (ugs.): in Gedanken bei jmdm. sein und ihm in einer schwierigen Sache Erfolg wünschen: Drück mir mal den Daumen, daß es klappt! Ich werde dir beide Daumen halten. Schütz war begeistert und drückte der Mexikanerin die Daumen, daß auch ihre neue Platte »Wo und wann« ein Hit wird (Hörzu 47, 1970, 22).
-Die Wendung beruht wohl darauf, daß man seine Hände unwillkürlich zusammenkrampft, wenn man angespannt ganz stark wünscht, daß jmd. etwas schafft (z. B. im Wettkampf); vgl. auch die englische Wendung »keep one's fingers crossed«. Auch abergläubische Vorstellungen, die sich um den Daumen ranken (das Einklemmen des Daumens soll vor Alpträumen schützen), können hineingespielt haben.
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den Daumen auf etwas drücken (ugs.): auf etwas bestehen: Sein Vater drückte den Daumen darauf, daß er das Geld zurückzahlte.
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den Daumen auf etwas halten/haben (ugs.): etwas nicht gerne hergeben: Bei uns hat meine Stiefmutter den Daumen auf dem Geld, die rückt freiwillig keinen Pfennig heraus. Und ich hatte schon gedacht, sie würde sich von Scheuermann beschwatzen lassen und den Daumen auf den Geldbeutel halten (Kirst, Aufruhr 110).
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jmdm. den Daumen aufs Auge drücken/halten/setzen (ugs.): jmdm. hart zusetzen, jmdn. zu etwas zwingen: Du kannst sagen, was du willst, ich lasse mir doch nicht von dir den Daumen aufs Auge drücken.
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per Daumen (ugs.): als Anhalter: Sie sind im Sommer per Daumen durch ganz Skandinavien gereist. Wer wenig Geld hatte, fuhr per Daumen.
-Diese Fügung spielt darauf an, daß wartende Anhalter den Autofahrern durch den ausgestreckten Arm mit hochgestelltem Daumen den Wunsch signalisieren, mitgenommen zu werden.
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einen grünen Daumen/eine grüne Hand haben.
Pi mal Daumen.
Rheumatismus zwischen Daumen und Zeigefinger haben.
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