Duden - Redewendungen
Brot
anderer Leute Brot essen (geh.; veraltend): unselbständig sein: Er ging schon auf die Vierzig zu und mußte immer noch anderer Leute Brot essen.————————
ein hartes/schweres Brot sein: ein mühevoller Gelderwerb sein: Manchmal ist er mit seinem Lastzug drei Tage unterwegs. Das ist schon ein hartes Brot. Er brummelte ... das könne doch nie gut gehen - Vertreter, Reisender, das sei ein hartes Brot (Richartz, Büroroman 100)
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mehr können als Brot essen (ugs.): intelligenter sein, als man aussieht, Überdurchschnittliches leisten: Du solltest den Burschen mal am Arbeitsplatz erleben. Der kann mehr als Brot essen. ... er hatte den ganzen Kopf voller Dummheiten, aber auch voller Klugheit, und man sagte von ihm, daß er mehr könne als Brot essen (Löns, Werwolf 12).
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wer nie sein Brot im Bette aß, weiß nicht, wie Krümel piken (ugs.): wer niemals Kummer und Leid erfahren hat, kann das nicht ermessen.
-Diese Redensart ist eine scherzhafte Abwandlung des Zitats aus Goethes »Wilhelm Meisters Lehrjahre«.
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wer nie sein Brot mit Tränen aß (geh.): wer niemals Kummer und Leid erfahren hat: Wer nie sein Brot mit Tränen aß, der wird das Leid der Flüchtlinge nicht ermessen.
-Mit diesen Worten zitieren wir den Harfenspieler aus Goethes »Wilhelm Meisters Lehrjahre«.
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wes Brot ich ess', des Lied ich sing': ich vertrete die Meinung dessen, widerspreche dem nicht, von dem ich wirtschaftlich abhängig bin: Seit er bei der Elektrizitätsgesellschaft arbeitet, ist er gar nicht mehr so strikt gegen Kernkraftwerke. - Kein Wunder, wes Brot ich ess', des Lied ich sing'! ... auch gilt bei uns nicht, wie anscheinend beim »Rheinischen Merkur«, das Gesetz: »Wes Brot ich ess', des Lied ich sing'!« (Dönhoff, Ära 17).
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überall sein Brot finden (geh.): so anstellig, fleißig, geschickt sein, daß man überall Arbeit findet: Um unseren Jüngsten mache ich mir keine Sorgen, der findet überall sein Brot.
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Arbeit und Brot.
sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.
jmdm. fiel die Butter vom Brot/ist die Butter vom Brot gefallen.
jmdm. nicht die Butter auf dem Brot gönnen.
flüssiges Brot.
aussehen/ein Gesicht machen, als hätten einem die Hühner das Brot weggefressen.
kein Hund nimmt von jmdm. ein Stück Brot mehr.
die Kunst geht nach Brot.
jmdn. in Lohn und Brot nehmen.
in Lohn und Brot stehen.
jmdn. um Lohn und Brot bringen.
der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
etwas nötig haben wie das liebe Brot.
Salz und Brot macht Wangen rot.
nicht das Salz zum Brot haben.
jmdm. Steine statt Brot geben.
viel Steine gab's und wenig Brot.
trocken Brot macht Wangen rot.
bei Wasser und Brot sitzen.
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