Duden - Redewendungen
Bogen
den Bogen heraushaben (ugs.): wissen, wie man etwas machen muß: Keine fünf Minuten hatte sie sich damit beschäftigt, da hatte sie schon den Bogen heraus. Hau, Mann, du hast den Bogen aber raus! (Hausmann, Abel 16).-Der Ursprung der Wendung ist nicht sicher zu klären. Vielleicht meinte »Bogen« den Bogen beim Schlittschuhlaufen.
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den Bogen zu straff spannen (geh.): zu hohe Anforderungen stellen: Das Versagen der Mannschaft ist verständlich; man hat in der letzten Zeit den Bogen wohl zu straff gespannt.
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den Bogen überspannen: etwas auf die Spitze treiben, zu hohe Forderungen stellen: Ich habe dir gleich gesagt, du sollst den Bogen nicht überspannen. Mit diesem Vorgehen hat die Regierung den Bogen überspannt. Der Spieß schaute auf den Oberleutnant ... irgendwie hatten sie das Gefühl, es sei nicht gut, den Bogen zu überspannen (Kuby, Sieg 421).
- »Bogen« in dieser und der folgenden Wendung meint die Schußwaffe, die entzweigeht, wenn man sie zu stark spannt; vgl. aus Schillers »Tell«: Allzu straff gespannt zerspringt der Bogen.
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einen Bogen um jmdn., um etwas machen (ugs.): jmdn., etwas meiden: Ich mache um meine Verwandtschaft am liebsten einen großen Bogen. Und wenn »Smoking« vorgeschrieben ist, macht er um solche Festlichkeiten sowieso einen Bogen (Hörzu 18, 1971, 10). Pornofreunde machen um diesen Film besser einen großen Bogen (Spiegel 6, 1976, 144).
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große Bogen spucken (ugs.): sich aufspielen, sich wichtig machen: Wenn er angeheitert ist, spuckt er immer große Bogen. Ich spuckte bewußt keine großen Bogen, denn ich wußte, daß von Herberger immer fünfundzwanzig bis dreißig Mann benachrichtigt wurden (Walter, Spiele 31).
-Die Wendung meint eigentlich, daß jemand damit prahlt, am weitesten (in großem Bogen) zu spucken, ursprünglich wohl über die Reling oder am Geländer ins Wasser, wie man es in Seemannskreisen beobachten kann.
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im hohen Bogen hinausfliegen/rausfliegen (ugs.): 1. ohne viel Aufhebens hinausgeworfen werden: Wer stört, fliegt im hohen Bogen hinaus. Und aus der Garderobe von Lisa ist eben einer 'rausgeflogen. Und zwar in hohem Bogen (Kirst, 08/15, 434). 2. fristlos entlassen werden: Auch in seiner neuen Firma flog er bald im hohen Bogen hinaus.
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jmdn. im hohen Bogen hinauswerfen/rauswerfen (ugs.): 1. jmdn., ohne lange zu zögern, hinauswerfen: Der Wirt warf die beiden Betrunkenen im hohen Bogen hinaus. 2. jmdn. fristlos entlassen: Der Verein hat den Kassierer im hohen Bogen hinausgeworfen.
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in Bausch und Bogen.
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