Duden - Redewendungen
blau
blau sein wie ein Veilchen/wie eine Frostbeule/wie eine [Strand]haubitze/wie eine Strandkanone/wie [zehn]tausend Mann/wie ein Eckhaus u. ä. (ugs.): völlig betrunken sein: Am Zahltag ist er immer blau wie ein Veilchen. Als es schon hell zu werden begann, kam er blau wie 'ne Strandhaubitze nach Hause.-Die scherzhaften Vergleiche und Übersteigerungen sollen den hohen Grad der Trunkenheit ausdrücken. Die Bedeutung »betrunken« rührt wohl von dem Schwindelgefühl des Betrunkenen her, der einen [blauen] Schleier vor den Augen zu haben glaubt, daher sagte man früher auch »es wird mir blau (heute: schwarz) vor den Augen«, wenn man ohnmächtig zu werden drohte.
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blaue Bohnen (ugs.): Gewehrkugeln: Die Männer hatten das Waldstück fast erreicht, als ihnen plötzlich blaue Bohnen um die Ohren pfiffen. Man kommt ins Gedränge, und schon hat man eine blaue Bohne im Arm oder hat die Beine gebrochen (Döblin, Berlin 203).
-Bei den »blauen Bohnen« handelt es sich wahrscheinlich um eine scherzhafte Bezeichnung für »Bleikugeln«.
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blaue Jungs (ugs.): Matrosen: Wenn die blauen Jungs Landurlaub haben, ist wenigstens was los in der Stadt. Nach bisherigem Finanzierungsplan wird Bonn seinen blauen Jungs ... nur so viele Mittel bewilligen, daß die Bundesmarine ... frühestens Ende 1972 vier (= Korvetten) beisammenhat (Spiegel 18, 1966, 72).
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blauer Brief (ugs.): 1. Kündigungsschreiben: In der Dienststelle rätselt man herum, wer alles einen blauen Brief bekommen könnte. Der blaue Brief mit der Kündigung warf sie wieder zurück auf den Lebensstandard von 1950 (Spiegel 16, 1967, 73). 2. Mahnbrief an die Eltern eines Schülers, dessen Versetzung gefährdet ist: Seine Mutter saß in der Küche und weinte, sie hatte den blauen Brief des Direktors bekommen. Jeder zweite Gymnasiast in der Bundesrepublik bleibt mindestens einmal sitzen, ein Viertel aller Schüler bekommt jährlich einen »blauen Brief« (Spiegel 17, 1975, 176).
-Der »blaue Brief« hat seinen Namen von den blauen Umschlägen preußischer Kabinettsschreiben im 19. Jh., mit denen auch Offiziere aufgefordert wurden, ihren Abschied zu nehmen.
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blauer Montag (ugs.): Montag, an dem man der Arbeit fernbleibt: Wenn's heute spät wird, ist für mich morgen auch mal blauer Montag.
-Der »blaue Montag« war ursprünglich wohl der Montag vor dem Fasten und ist dann nach der an diesem Tage vorgeschriebenen liturgischen Farbe benannt. Später ging diese Bezeichnung auf den Montag über, an dem die Gesellen nach altem Handwerksbrauch freihatten. Da sich die Handwerksburschen an dem freien Montag zu bezechen pflegten, wurde »blau« später im Sinne von »betrunken« aufgefaßt; vgl. auch den ugs. Ausdruck »blaumachen« (= der Arbeit fernbleiben, bummeln).
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das Blaue vom Himmel [herunter]lügen/-schwindeln (ugs.): ohne Hemmungen lügen: Der Kerl lügt das Blaue vom Himmel herunter, um seinen Kopf zu retten. Lauer sagte, der Koch lüge das Blaue vom Himmel runter (Ott, Haie 116).
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das Blaue vom Himmel [herunter]reden (ugs.): sehr viel [von unwichtigen Dingen] reden: Von Ulm bis München hatten wir einen Mann im Abteil, der das Blaue vom Himmel herunterredete - wir hatten keine Minute Ruhe.
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der blaue Planet: die Erde: Ökologisches Denken ist entscheidend für die Zukunft des blauen Planeten. Es könnte ja sein, daß wir das Ende des lebenswerten Lebens auf dem blauen Planeten auch ohne Atomwaffen schaffen (Alt, Frieden 101).
-Der »blaue Planet« wird so genannt, seitdem die Weltraumforschung es möglich macht, die Erde aus dem All zu betrachten; sie erscheint dann als ein Himmelskörper mit einem bläulichen Schimmer.
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die blaue Stunde (geh.): die Zeit der Dämmerung: Laßt uns die blaue Stunde im Garten verbringen und dem Gesang der Vögel lauschen.
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ins Blaue [hinein] (ugs.): ohne klares Ziel, ohne Konzept: Sie wußte nicht, um was es ging, und redete einfach so ins Blaue hinein. ..., was wir dachten. Nicht ins Blaue hinein dachten, sondern mit einer ganz bestimmten Vorstellung von Deutschland vor Augen ... (Dönhoff, Ära 15).
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jmdm. das Blaue vom Himmel [herunter] versprechen (ugs.): jmdm. ohne Hemmungen Unmögliches versprechen: Der Angeklagte hatte den Gastarbeitern das Blaue vom Himmel herunter versprochen und sie dann schamlos ausgebeutet. Der Kleine braucht einen, der ihm nicht das Blaue vom Himmel verspricht, der braucht einen, der immer da ist, nicht bloß heute (Bieler, Bonifaz 222).
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↑ sich grün und blau ärgern.
↑ grün und blau vor Ärger werden.
↑ mit einem blauen Auge davonkommen.
↑ blaues Blut in den Adern haben.
↑ jmdm. blauen Dunst vormachen.
↑ eine Fahrt ins Blaue.
↑ jmdn. grün und blau schlagen.
↑ jmdm. wird es grün und blau vor Augen.
↑ sein blaues Wunder erleben.
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blaue Bohnen (ugs.): Gewehrkugeln: Die Männer hatten das Waldstück fast erreicht, als ihnen plötzlich blaue Bohnen um die Ohren pfiffen. Man kommt ins Gedränge, und schon hat man eine blaue Bohne im Arm oder hat die Beine gebrochen (Döblin, Berlin 203).
-Bei den »blauen Bohnen« handelt es sich wahrscheinlich um eine scherzhafte Bezeichnung für »Bleikugeln«.
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blaue Jungs (ugs.): Matrosen: Wenn die blauen Jungs Landurlaub haben, ist wenigstens was los in der Stadt. Nach bisherigem Finanzierungsplan wird Bonn seinen blauen Jungs ... nur so viele Mittel bewilligen, daß die Bundesmarine ... frühestens Ende 1972 vier (= Korvetten) beisammenhat (Spiegel 18, 1966, 72).
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blauer Brief (ugs.): 1. Kündigungsschreiben: In der Dienststelle rätselt man herum, wer alles einen blauen Brief bekommen könnte. Der blaue Brief mit der Kündigung warf sie wieder zurück auf den Lebensstandard von 1950 (Spiegel 16, 1967, 73). 2. Mahnbrief an die Eltern eines Schülers, dessen Versetzung gefährdet ist: Seine Mutter saß in der Küche und weinte, sie hatte den blauen Brief des Direktors bekommen. Jeder zweite Gymnasiast in der Bundesrepublik bleibt mindestens einmal sitzen, ein Viertel aller Schüler bekommt jährlich einen »blauen Brief« (Spiegel 17, 1975, 176).
-Der »blaue Brief« hat seinen Namen von den blauen Umschlägen preußischer Kabinettsschreiben im 19. Jh., mit denen auch Offiziere aufgefordert wurden, ihren Abschied zu nehmen.
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blauer Montag (ugs.): Montag, an dem man der Arbeit fernbleibt: Wenn's heute spät wird, ist für mich morgen auch mal blauer Montag.
-Der »blaue Montag« war ursprünglich wohl der Montag vor dem Fasten und ist dann nach der an diesem Tage vorgeschriebenen liturgischen Farbe benannt. Später ging diese Bezeichnung auf den Montag über, an dem die Gesellen nach altem Handwerksbrauch freihatten. Da sich die Handwerksburschen an dem freien Montag zu bezechen pflegten, wurde »blau« später im Sinne von »betrunken« aufgefaßt; vgl. auch den ugs. Ausdruck »blaumachen« (= der Arbeit fernbleiben, bummeln).
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das Blaue vom Himmel [herunter]lügen/-schwindeln (ugs.): ohne Hemmungen lügen: Der Kerl lügt das Blaue vom Himmel herunter, um seinen Kopf zu retten. Lauer sagte, der Koch lüge das Blaue vom Himmel runter (Ott, Haie 116).
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das Blaue vom Himmel [herunter]reden (ugs.): sehr viel [von unwichtigen Dingen] reden: Von Ulm bis München hatten wir einen Mann im Abteil, der das Blaue vom Himmel herunterredete - wir hatten keine Minute Ruhe.
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der blaue Planet: die Erde: Ökologisches Denken ist entscheidend für die Zukunft des blauen Planeten. Es könnte ja sein, daß wir das Ende des lebenswerten Lebens auf dem blauen Planeten auch ohne Atomwaffen schaffen (Alt, Frieden 101).
-Der »blaue Planet« wird so genannt, seitdem die Weltraumforschung es möglich macht, die Erde aus dem All zu betrachten; sie erscheint dann als ein Himmelskörper mit einem bläulichen Schimmer.
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die blaue Stunde (geh.): die Zeit der Dämmerung: Laßt uns die blaue Stunde im Garten verbringen und dem Gesang der Vögel lauschen.
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ins Blaue [hinein] (ugs.): ohne klares Ziel, ohne Konzept: Sie wußte nicht, um was es ging, und redete einfach so ins Blaue hinein. ..., was wir dachten. Nicht ins Blaue hinein dachten, sondern mit einer ganz bestimmten Vorstellung von Deutschland vor Augen ... (Dönhoff, Ära 15).
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jmdm. das Blaue vom Himmel [herunter] versprechen (ugs.): jmdm. ohne Hemmungen Unmögliches versprechen: Der Angeklagte hatte den Gastarbeitern das Blaue vom Himmel herunter versprochen und sie dann schamlos ausgebeutet. Der Kleine braucht einen, der ihm nicht das Blaue vom Himmel verspricht, der braucht einen, der immer da ist, nicht bloß heute (Bieler, Bonifaz 222).
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↑ sich grün und blau ärgern.
↑ grün und blau vor Ärger werden.
↑ mit einem blauen Auge davonkommen.
↑ blaues Blut in den Adern haben.
↑ jmdm. blauen Dunst vormachen.
↑ eine Fahrt ins Blaue.
↑ jmdn. grün und blau schlagen.
↑ jmdm. wird es grün und blau vor Augen.
↑ sein blaues Wunder erleben.