Duden - Redewendungen
Blatt
[noch] ein unbeschriebenes Blatt sein (ugs.): 1. [noch] unbekannt sein: Sie ist hier noch ein unbeschriebenes Blatt. Heute ist er im Süd-Fußball kein unbeschriebenes Blatt mehr. Zusammen mit Torjäger Rainer Ohlhauser hat er ... 59 Tore geschossen (Bild, 10. 6. 1964, 5). 2. noch ohne Kenntnisse, Erfahrungen sein: Der neue Mitarbeiter ist noch ein unbeschriebenes Blatt. Die Laborantin ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Dieser Vierbein ist bestimmt kein unbeschriebenes Blatt. ... Der hat es faustdick hinter den Ohren (Kirst, 08/15, 17).————————
[sich] kein Blatt vor den Mund nehmen (ugs.): offen seine Meinung sagen: Der Betriebsrat nahm kein Blatt vor den Mund und prangerte die Mißstände im Betrieb an. Du brauchst beim Chef kein Blatt vor den Mund zu nehmen. ... wie mag sie ihn erst, wenn er sie gereizt hat ..., genannt haben, wo sie doch grundsätzlich kein Blatt vor den Mund nimmt (Maass, Gouffé 300).
-Die Wendung meint, daß jemand nicht hinter einem vorgehaltenen Blatt [Papier] tuschelt oder seine Meinung mit gedämpfter Stimme vorträgt.
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das Blatt wenden (ugs.): einen Umschwung herbeiführen: Die Spieler versuchten noch einmal das Blatt zu wenden und das Anschlußtor zu erzielen. In den 60 Spielen ... gelang es den Platzbesitzern neunmal, nach Hinspielniederlagen das Blatt noch zu wenden (NNN 3. 10. 1986, 4).
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das Blatt/das Blättchen hat sich gewendet (ugs.): die Situation hat sich verändert, es ist ein Umschwung eingetreten: Das Blatt hat sich gewendet, jetzt werden wir uns um eine Fusion bemühen müssen. Ganz plötzlich hatte sich das Blatt gewendet, ich gewann wieder Spiel um Spiel. In wenigen Wochen hatte sich das Blatt gewendet, in Le Creusot begann der Hunger umzugehen (Kuby, Sieg 321).
-Der Ursprung der Wendung läßt sich nicht sicher deuten. Man kann an das Blatt beim Kartenspielen anknüpfen und davon ausgehen, daß jmd., der lange Zeit gute Karten hatte, plötzlich schlechte bekommt.
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das steht auf einem anderen Blatt: das gehört nicht in diesen Zusammenhang: Warum die diplomatischen Beziehungen abgebrochen worden sind, das steht auf einem anderen Blatt. Ob man ihnen glaubt, steht auf einem anderen Blatt (MM, 5. 9. 1968, 2).
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jmdm. schießt das Blatt (veraltet; noch landsch.): jmdm. kommt eine Erkenntnis: Als er die beiden im Park sah, schoß ihm das Blatt.
-Mit »Blatt« ist in dieser Wendung wahrscheinlich das Zwerchfell (frühneuhochdt. [Herz]blatt) gemeint, an dem man Erregung o. dgl. empfindet. Die Wendung drückte ursprünglich aus, daß jemand in Erregung gerät.
[noch] ein unbeschriebenes Blatt sein (ugs.): 1. [noch] unbekannt sein: Sie ist hier noch ein unbeschriebenes Blatt. Heute ist er im Süd-Fußball kein unbeschriebenes Blatt mehr. Zusammen mit Torjäger Rainer Ohlhauser hat er ... 59 Tore geschossen (Bild, 10. 6. 1964, 5). 2. noch ohne Kenntnisse, Erfahrungen sein: Der neue Mitarbeiter ist noch ein unbeschriebenes Blatt. Die Laborantin ist alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Dieser Vierbein ist bestimmt kein unbeschriebenes Blatt. ... Der hat es faustdick hinter den Ohren (Kirst, 08/15, 17).————————
[sich] kein Blatt vor den Mund nehmen (ugs.): offen seine Meinung sagen: Der Betriebsrat nahm kein Blatt vor den Mund und prangerte die Mißstände im Betrieb an. Du brauchst beim Chef kein Blatt vor den Mund zu nehmen. ... wie mag sie ihn erst, wenn er sie gereizt hat ..., genannt haben, wo sie doch grundsätzlich kein Blatt vor den Mund nimmt (Maass, Gouffé 300).
-Die Wendung meint, daß jemand nicht hinter einem vorgehaltenen Blatt [Papier] tuschelt oder seine Meinung mit gedämpfter Stimme vorträgt.
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das Blatt wenden (ugs.): einen Umschwung herbeiführen: Die Spieler versuchten noch einmal das Blatt zu wenden und das Anschlußtor zu erzielen. In den 60 Spielen ... gelang es den Platzbesitzern neunmal, nach Hinspielniederlagen das Blatt noch zu wenden (NNN 3. 10. 1986, 4).
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das Blatt/das Blättchen hat sich gewendet (ugs.): die Situation hat sich verändert, es ist ein Umschwung eingetreten: Das Blatt hat sich gewendet, jetzt werden wir uns um eine Fusion bemühen müssen. Ganz plötzlich hatte sich das Blatt gewendet, ich gewann wieder Spiel um Spiel. In wenigen Wochen hatte sich das Blatt gewendet, in Le Creusot begann der Hunger umzugehen (Kuby, Sieg 321).
-Der Ursprung der Wendung läßt sich nicht sicher deuten. Man kann an das Blatt beim Kartenspielen anknüpfen und davon ausgehen, daß jmd., der lange Zeit gute Karten hatte, plötzlich schlechte bekommt.
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das steht auf einem anderen Blatt: das gehört nicht in diesen Zusammenhang: Warum die diplomatischen Beziehungen abgebrochen worden sind, das steht auf einem anderen Blatt. Ob man ihnen glaubt, steht auf einem anderen Blatt (MM, 5. 9. 1968, 2).
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jmdm. schießt das Blatt (veraltet; noch landsch.): jmdm. kommt eine Erkenntnis: Als er die beiden im Park sah, schoß ihm das Blatt.
-Mit »Blatt« ist in dieser Wendung wahrscheinlich das Zwerchfell (frühneuhochdt. [Herz]blatt) gemeint, an dem man Erregung o. dgl. empfindet. Die Wendung drückte ursprünglich aus, daß jemand in Erregung gerät.