Duden - Redewendungen
Arsch
Arsch mit Ohren (derb): widerlicher oder häßlicher Mensch: Unser Polier meckert dauernd auf dem Bau herum, das ist vielleicht ein Arsch mit Ohren. Der Hopper aber reagiert auf dieses Angebot sauer, ihm ist Arno, dieser »Arsch mit Ohren«, zuwider (Fr. Wolf, Zwei 122). Wenn du glaubst, du kannst uns verscheißern, da liegst du falsch, mit dir werden wir fertig, du Arsch mit Ohren (Kuby, Sieg 37).————————
Schütze Arsch (Soldatenspr.): einfacher Soldat: Er ist schon sieben Monate Soldat und noch Schütze Arsch. ... statt dessen lebte er wie ein Schütze Arsch, obgleich die Generäle ihm in den Hintern krochen (Ruark [Übers.], Honigsauger 541).
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ach, du armer Arsch! (derb): Ausruf der Überraschung, der Enttäuschung: Ach, du armer Arsch, unsere Mannschaft hat 1:5 verloren.
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am Arsch der Welt (derb): sehr abgelegen: Mein Freund wohnt am Arsch der Welt. Klar, Mensch, da gibt's doch keinen Zweifel, am Arsch der Welt, das ist die Eifel (Kuby, Sieg 15).
-In dieser Wendung steht »Arsch« derb für »Ende«, vgl. »am Ende der Welt«.
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aus einem traurigen Arsch fährt kein fröhlicher Furz (derb): in einer tristen Situation kann man keine Fröhlichkeit erwarten: Die Stimmung war mies, und über die verkrampften Witzchen des Feldwebels konnte niemand lachen. Aus einem traurigen Arsch fährt nun mal kein fröhlicher Furz.
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das soll meinen Arsch nicht kratzen (derb): das ist mir gleichgültig: Wenn er will, kann er mich aus seinem Testament streichen - das soll meinen Arsch nicht kratzen. Ob Hitler noch lebe? »Das soll meinen Arsch nicht kratzen.« (Kempowski, Uns 279).
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den Arsch betrügen (derb; scherzh.): aufstoßen: Prost, nur munter weiter den Arsch betrogen!
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den Arsch offen haben (derb): nicht bei Verstand sein: Da machte er eine Handbewegung, daß ihr Brot vom Tisch gefegt wurde. Sie stand auf und sagte: Du hast wohl den Arsch offen (M. Walser, Seelenarbeit 276). Als Apel ... versicherte, Atomwaffen seien »ihrer Natur nach politische Waffen«, kommentierte eine junge Christin: »Der hat doch den Arsch offen« (Spiegel 36, 1985, 116).
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den Arsch zukneifen/zusammenkneifen (derb): sterben: Eines Tages müssen wir alle den Arsch zukneifen. ... wenn jemand stirbt, dann heißt es, daß er den Arsch zugekniffen hat, und so reden wir über alles (Remarque, Westen 102).
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ein ganzer Arsch voll (derb): sehr viel: Du versäufst hier in der Kneipe dein Geld, und zu Hause liegt ein ganzer Arsch voll unbezahlter Rechnungen herum! Du kannst das Feuerzeug behalten, ich habe noch 'nen ganzen Arsch voll davon.
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einen kalten Arsch haben (derb): tot sein: ... als wir ihn ... rauftrugen, hatte er schon 'nen kalten Arsch, und im Schauhaus wollte ich ihn auch nicht mehr sehn (Fr. Wolf, Menetekel 319). Wenn ich ihn in den Bunker gebracht hätte, dann hätte er jetzt schon 'nen kalten Arsch (Apitz, Wölfe 96).
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einen kalten Arsch kriegen; sich einen kalten Arsch holen (derb): sterben: Wenn wir hier nicht verschwinden, holen wir uns einen kalten Arsch.
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etwas in den Arsch fahren (derb): etwas zuschanden fahren: Er hat den neuen Wagen in den Arsch gefahren.
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im Arsch sein (derb): entzwei, verloren sein: Ich fürchte, der Motor ist im Arsch. Wenn einer verliebt ist, ist sein Verstand im Arsch. Deutschland ist im Arsch, da ist für die nächsten tausend Jahre nichts mehr zu wollen (Fühmann, Judenauto 139).
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in den Arsch gehen (derb): entzweigehen: Die Sicherung ist schon wieder in den Arsch gegangen. ... drei Abende pro Woche, wo ich zu Hause bleiben muß, damit die Familiensituation nicht ganz in den Arsch geht (Rocco [Übers.], Schweine 46).
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in den Arsch gekniffen sein (derb): sich in einer schlimmen Lage befinden, schlecht dran sein: Wenn der Libero auch nicht spielen kann, sind wir ganz schön in den Arsch gekniffen.
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jmdm. am Arsch vorbeigehen (derb): jmdn. micht berühren, kaltlassen: Deine Vorwürfe gehen mir am Arsch vorbei.
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jmdm. den Arsch [bis zum Stehkragen] aufreißen (derb): jmdn. hart herannehmen: Wenn ihr nicht spurt, reiße ich euch den Arsch bis zum Stehkragen auf. Dir werde ich den Arsch aufreißen, du beschissener Dreckskerl! (Simmel, Stoff 267).
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jmdm. geht der Arsch mit Grundeis/auf Grundeis (derb): jmd. hat große Angst: Immer wenn er zum Chef muß, geht ihm der Arsch mit Grundeis. Uns ging ganz schön der Arsch mit Grundeis, als sie uns aus dem Versteck herausholten. ... wie wird erst sein Arsch auf Grundeis gehen, wenn hier normale Zustände eingetreten sind (Kirst, 08/15, 934).
- »Grundeis« ist ein anderer Ausdruck für Bodeneis, d. h. die unterste Eisschicht oberhalb des Bodens in Gewässern, die bei Tauwetter als erste, polternd und krachend abbricht. Wenn die Flüsse »mit Grundeis gehen«, führen sie das abgebrochene morsche Eis und sind voller Unruhe. An diesen Gebrauch schließt sich die Wendung im Sinne von »jemand hat vor Angst Durchfall, jemandem rumort es in den Eingeweiden« an.
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jmdm. in den Arsch kriechen (derb): jmdm. schmeicheln, jmdn. würdelos umwerben: Es ist zum Kotzen, wie der Neue seinem Vorgesetzten in den Arsch kriecht. Wenn sie dann sah, was sie gemacht hatte, wollte sie mir immer wieder in den Arsch kriechen (Ossowski, Bewährung 31).
-Die Wendung besagt, daß der Betreffende vor keiner Erniedrigung zurückschreckt.
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jmdm. mit dem [nackten] Arsch ins Gesicht springen (derb): auf jmdn. losgehen (als Drohung): Ich dachte, der Chef springt mir mit dem nackten Arsch ins Gesicht.
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jmdm./jmdn. in den Arsch treten (derb): jmdn. mit groben Mitteln zu etwas veranlassen: Er arbeitet nur, wenn man ihm ab und an kräftig in den Arsch tritt.
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jmdn. am/beim Arsch haben (derb): jmdn. für etwas verantwortlich machen: Warum der Spieß mich bloß dauernd am Arsch hat? Aber dich haben sie genauso am Arsch wie mich und jeden (Kuby, Sieg 152). Und wenn es herauskommt, wen haben sie dann beim Arsch? Dich oder mich? (Apitz, Wölfe 70).
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jmdn. nicht mit dem Arsch ansehen (derb): jmdn. seine Mißachtung spüren lassen: Deine Freundin hat mich schwer beleidigt, die sehe ich nicht mehr mit dem Arsch an.
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leck mich am Arsch! (derb): laß mich in Ruhe, scher dich fort!: ... verdünnisier dich, geh und leck mich am Arsch (Bamm, Weltlaterne 43). Leckt mich doch alle am Arsch, schrie Fänä, riß die Noten vom Boden und lief raus (Degenhardt, Zündschnüre 32).
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mein Arsch ist doch keine Münzanstalt (derb): so viel Geld habe ich nicht: Dauernd soll ich dir 'nen neuen Fummel kaufen, und immer vom Feinsten und Teuersten - mein Arsch ist doch keine Münzanstalt!
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sich den Arsch abfrieren (derb): sehr frieren: Ist das kalt heute, man friert sich ja den Arsch ab.
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sich den Arsch ablaufen (derb): viel herumlaufen, um etwas zu besorgen oder zu erledigen: Für die Ersatzteile habe ich mir den Arsch abgelaufen.
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sich den Arsch ausreißen (derb): sich anstrengen, sich sehr bemühen: Ich reiß' mir den Arsch aus, und ihr steht rum.
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sich den Arsch vollsaufen (derb): sich betrinken: Seit neuestem säuft er sich jeden Abend den Arsch voll.
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sich etwas am Arsch abfingern/abklavieren können (derb): sich etwas denken, ausrechnen können: Was der Chef zu deinen Eskapaden sagt, das kannste dir ja am Arsch abfingern!
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sich etwas in den Arsch stecken können (derb): etwas behalten können, weil es ein anderer um keinen Preis haben will: Deine Geschenke kannst du dir in den Arsch stecken!
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sich in den Arsch beißen [können] (derb): sich maßlos ärgern: Ich hätte mir vor Wut in den Arsch beißen können - fünf Richtige, und den Lottoschein nicht abgegeben! Wenn ich daran denke ... könnt' ich mich in den eigenen Arsch beißen (Spiegel 41, 1976, 72).
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sich mit etwas den Arsch wischen können (derb): etwas, bes. ein Schriftstück, als wertlos, ungültig, nicht verbindlich ansehen können: Die Firma ist pleite, mit seinem Schuldschein kann er sich jetzt den Arsch wischen. Mit Ihrer einstweiligen Verfügung können Sie sich den Arsch wischen, wir ziehen hier nicht aus! Mit deinem Antrag ... kannst du dir den Arsch abwischen (Bieler, Bär 111).
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solang der Arsch [noch] in die Hosen paßt, wird keine Arbeit angefaßt (derb): Redensart, mit der man zum Ausdruck bringt, daß man keine Lust hat zu arbeiten.
-Die Redensart spielt darauf an, daß jemandem, dem es schlecht geht und der hungern muß, die Kleider an dem Leib schlottern.
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Blei im Arsch haben.
dunkel wie im Arsch sein.
Himmel, Arsch und Zwirn.
Himmel, Arsch und Wolkenbruch.
mit einem Arsch auf zwei Hochzeiten tanzen.
da ist kein Kopf und kein Arsch dran.
mit jmdm. ein Kopf und ein Arsch sein.
an etwas keinen Kopf und keinen Arsch finden.
jmdm. ein Loch in den Arsch fragen.
sich ein Monogramm in den Arsch beißen.
Morgenstund hat Blei im Arsch.
Pech am Arsch haben.
Pfeffer im Arsch haben.
jmdm. Pfeffer in den Arsch blasen.
Quecksilber im Arsch haben.
jmdn. schleifen, bis ihm das Wasser im Arsch kocht.
jmdm. [Staub]zucker in den Arsch blasen.
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Ansicht: Arsch