Duden - Redewendungen
Ärmel
die Ärmel aufkrempeln/hochkrempeln (ugs.): bei einer Arbeit tüchtig zupacken wollen: Wir wollen hier nicht lange herumstehen, sondern die Ärmel hochkrempeln. Es macht sich bezahlt, daß sie ihre Ärmel aufkrempeln und ihr Bestes geben (Bild u. Funk 7, 1967, 35).————————
einer mit Ärmeln sein (berlin.): ein gerissener Bursche, ein Schlingel sein: Darauf will er vielleicht raus, der will ihn bei mir schlechtmachen, det is eener mit Ärmel (Döblin, Berlin 293).
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etwas aus dem Ärmel schütteln (ugs.): etwas mit Leichtigkeit schaffen, besorgen So eine hohe Summe kann ich mir doch nicht einfach aus dem Ärmel schütteln. Mein Bruder schüttelt sich alles aus dem Ärmel, während ich hart trainieren muß. Ein einzelner Mensch kann diese Finanzierung nicht aus dem Ärmel schütteln (MM 26./27. 8. 1972, 7).
-Die Wendung erklärt sich daraus, daß die Ärmel der spätmittelalterlichen Kleidungsstücke oft sehr weit waren und als Taschen dienten. Man konnte also ohne weiteres Geldstücke, ein Schreiben o. dgl. regulär aus dem Ärmel schütteln. Bei der Entstehung der Wendung kann speziell die Vorstellung der weiten Ärmel der Taschenspieler und Zauberer mitgewirkt haben.
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etwas im Ärmel haben/behalten (ugs.): etwas in Reserve haben: Niemand glaubte, daß der Gegenkandidat noch weitere schlagende Argumente im Ärmel haben könnte. Bisher hatte der General eine Reise nach Moskau als Trumpf im Ärmel behalten. Jetzt spielt er ihn aus (Spiegel 5, 24. 1. 1966, 69).
-Diese Wendung spielt wahrscheinlich auf das Repertoire des Falschspielers an, der Spielkarten im Ärmel versteckt hält.
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leck mich am Ärmel! (derb): laß mich in Ruhe: Du könntest mal 'nen Zahn zulegen bei der Arbeit! - Leck mich am Ärmel!
-Das Wort »Ärmel« steht hier verhüllend für »Arsch«.
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