Duden - Redewendungen
Arm
Arm in Arm: eingehakt: Sie betraten Arm in Arm den Ballsaal. Arm in Arm mit ihm hatte Konrad Adenauer sich auf Wahlplakaten den Wählern präsentiert (Dönhoff, Ära 26). Sie gingen Arm in Arm, und er sah glücklich aus (Hesse, Steppenwolf 28).————————
einen langen Arm haben: weitreichenden Einfluß haben: Vielleicht kann ich dir helfen. Mein Onkel gehört dem Ausschuß an und hat einen langen Arm. Ich würde mich vor ihm in acht nehmen, er hat einen langen Arm. Laß das doch, du ziehst nur den kürzeren, ich kenn das, die haben einen langen Arm (v. d. Grün, Glatteis 293).
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jmdm. [mit etwas] unter die Arme greifen: jmdm. in einer Notlage [mit etwas] helfen: Er hat den jungen Leuten mit 500 DM unter die Arme gegriffen. Selbstverständlich helfe ich Ihnen gerne, denn Sie haben mir ja auch einmal unter die Arme gegriffen. Wir haben beschlossen, Ihnen im Notfall unter die Arme zu greifen (Brecht, Mensch 59).
-In dieser Wendung ist das Bild von der Hilfeleistung noch recht deutlich erhalten. Man greift einem Menschen, der zu stürzen oder zusammenzubrechen droht, unter die Arme und fängt ihn auf. Auch verletzte Personen birgt man, indem man ihnen unter die Arme greift.
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jmdm. in den Arm fallen: jmdn. an etwas hindern: Nachdem uns auch noch die Regierungsstellen in den Arm fielen, mußten wir die Hilfsflüge für die Bewohner dieser Gebiete einstellen. Ich kann ihm auch gar nicht in den Arm fallen, wenn er nach meiner Mitgift greift, er ist so großzügig (Brecht, Groschen 227). ... weiterhin hätte man Hitler als den Heiland, Erlöser, Wundertäter betrachtet, dem man vorzeitig in den Arm gefallen sei (Niekisch, Leben 366).
-Die Wendung schließt an »fallen« in der Bedeutung »eine schnelle Bewegung machen« an. Der Angegriffene stürzt auf den erhobenen Arm des Angreifers zu, um den Hieb oder Stich abzuwehren.
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jmdm. in die Arme laufen (ugs.): jmdm. zufällig begegnen: Gestern bin ich meiner ehemaligen Verlobten in die Arme gelaufen. Wir müssen aufpassen, daß wir nicht unserem Chef auf dem Fußballplatz in die Arme laufen. ... wenn sie dem Schlächter in die Arme läuft, wird sie zwar eine glaubhafte Erklärung finden, aber besser ist es doch, wenn das nicht passiert (Remarque, Obelisk 125).
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jmdn. am steifen/ausgestreckten Arm verhungern lassen (ugs.): unnachgiebig sein; sich von jmdm. nicht beeindrucken lassen und ihn in die Knie zwingen: Der Konzern wird auf dieses Angebot nicht eingehen und uns am steifen Arm verhungern lassen. Die Scheißfranzosen ... lassen wir am ausgestreckten Arm verhungern (Kuby, Sieg 43).
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jmdn. auf den Arm nehmen (ugs.): jmdn. zum besten haben, sich über jmdn. lustig machen: Seine Kollegen nahmen ihn mit seinem alten Auto ganz schön auf den Arm. Von euch lasse ich mich nicht auf den Arm nehmen. Geheimdienst! woll'n Sie mich auf'n Arm nehmen! sagte sie (Johnson, Ansichten 135).
-Der Betreffende wird sozusagen auf den Arm genommen wie ein kleines Kind, mit dem man scherzt und spielt.
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jmdn. einem anderen, einer Sache in die Arme treiben: bewirken, daß jmd. auf die Gegenseite tritt, sich einer Sache ergibt: Mit diesen Maßnahmen treibt man die Jugend den Radikalinskis in die Arme. ... in derselben Zeit ... bauten sie Unterseeboote, die sie nicht schützen konnten, Bomber, die sie den feindlichen Jägern in die Arme trieben (Menzel, Herren 95). Ich habe Alba etwas zu sagen, das ihr gegen Ihren Liebhaber Haß machen und sie in die Arme dessen treiben wird, der ihn getötet hat (H. Mann, Stadt 227).
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jmdn. mit offenen Armen aufnehmen/empfangen: jmdn. gern bei sich aufnehmen, freudig willkommen heißen: Der Fischer empfing uns mit offenen Armen und versprach, uns zum Fischfang mitzunehmen. Man wird Sie drüben mit offenen Armen aufnehmen (Zwerenz, Quadriga 300). Als Helga ein Jahr lang am Pariser Konservatorium studierte, wurde sie von den ehemaligen Patienten des cher docteur mit offenen Armen aufgenommen (Kolb, Daphne 15).
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jmds., einer Sache verlängerter Arm sein: für jmdn. agieren, jmdm. zuarbeiten: Politiker sollten nicht nur der verlängerte Arm der Industrie sein. Als Polizeibeamter sind Sie der verlängerte Arm des Gesetzes. Das ... Laiengremium der deutschen Katholiken hat sich ... längst von dem Geruch befreit, nichts anderes als der verlängerte Arm der Bischöfe zu sein ... (MM 6./7. 11. 1976, 2).
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per Arm gehen (ugs.): eingehakt gehen: Früher einmal durfte man nur per Arm gehen, wenn man verlobt war.
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sich jmdm./dem Laster/der Wollust in die Arme werfen: sich jmdm./dem Laster/der Wollust ganz hingeben: Nachdem seine Ehe gescheitert war, blieb er in der Stadt und warf sich dem Laster in die Arme. Sie warf sich den Männern in die Arme. Durch ihre hemmungslose Sinnlichkeit ... hatte Polly sich einem mehr als dunklen Individuum in die Arme geworfen (Brecht, Groschen 107).
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die Beine unter den Arm nehmen.
den Kopf unter dem Arm tragen.
jmdn. aus Morpheus' Armen reißen.
in Morpheus' Armen.
Pudding in den Armen haben.
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