Duden - Redewendungen
Affe
[wie] vom wilden Affen gebissen [sein] (ugs.): verrückt, von Sinnen [sein:]: Was machst du denn da? Du bist wohl vom wilden Affen gebissen! Ich spritze hoch wie vom wilden Affen gebissen (Quick 28, 1958, 32).————————
einen Affen an jmdn. gefressen haben (ugs.): jmdn. im Übermaß mögen, gern haben: Sie hat an ihren Kindern einen Affen gefressen. An dem Müchner Libero hat der Bundestrainer einen Affen gefressen. Willi hatte an der schwarzhaarigen, immer lustigen Lilli, wie man so sagt, »einen Affen gefressen« (Kühn, Zeit 430).
-Diese Wendung bezieht sich wahrscheinlich wie die drei vorangehenden auf den Kobold, der manchmal wie ein ausgelassenes Äffchen in einem herumspukt, z. B. wenn man Alkohol getrunken hat oder wenn man nach jmdm. ganz närrisch ist. Auch die Beobachtung, daß die Affenmutter ihr Junges vor Zärtlichkeit fast erdrückt und auffrißt, kann dieser Wendung zugrunde liegen.
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einen Affen sitzen haben (ugs.): betrunken sein: Als er nachts nach Hause kam, hatte er einen Affen sitzen.
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jmdn. zum Affen halten (ugs.): jmdn. anführen, narren: Ich laß mich doch nicht von euch zum Affen halten.
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mich laust der Affe! (ugs.): das überrascht mich!: Als sich die Tür öffnet - ich denke, mich laust der Affe! -, steht vor mir meine alte Klavierlehrerin. Er kniff das linke Auge zu, grinste und sagte: »Mich laust der Affe! Du bist doch der Abi!« (Hörzu 48, 1980, 32).
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seinem/dem Affen Zucker geben (ugs.): sein Steckenpferd reiten, über sein Lieblingsthema immer wieder sprechen: Die meisten, die sich zur Diskussion meldeten, wollten nur ihrem Affen Zucker geben. Jeder gibt seinem Affen Zucker, so gut er kann (Jaeger, Freudenhaus 113). Man freut sich, wie er dem Affen Zucker gibt, wenn er in vielerlei Masken schlüpft (Hörzu 50, 1983, 13).
-Auch diese Wendung bezieht sich auf die Ausgelassenheit und das närrische Benehmen des Affen. So einen putzigen Kobold vermeint man im Leibe zu haben, wenn man etwas getrunken hat, oder man möchte ihn in sich haben. Man gibt ihm Zucker, um ihn bei guter Laune zu halten, so wie früher einmal der Leierkastenmann oder Scherenschleifer seinem Äffchen ein Stück Zucker gab, damit es neue Kunststücke zeigte.
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sich einen Affen kaufen/antrinken (ugs.): sich betrinken: Heute abend werden wir uns einen Affen kaufen.
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das ist Geschmack[s]sache, sagte der Affe und biß in die Seife.
Klappe zu, Affe tot.
schwitzen wie ein Affe.
wie ein Affe auf dem Schleifstein sitzen.
nicht für einen Wald von Affen.
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