Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
zetern
zetern Vsw std. stil. (18. Jh. ) Stammwort. Ursprünglich "das rechtserhebliche Klagegeschrei erheben". Bei einem Überfall u. dgl. mußte der Gefährdete zur Feststellung der Untat sofort einen Klage- und Hilfeschrei ausstoßen, auf den hin die Nachbarn zur sofortigen Hilfe eilen mußten. Als ein solcher Schrei ist im Ostmitteldeutschen zeter! (zetter, zether) bezeugt; davon Gezeter und zetern. Daran klingt an mndd. tiodute, toiodute, jodute u.ä. , das seither als thiod-ūte "Volk heraus" erklärt wurde. Die neuere Deutung "zum Kampf heraus" (tō jōd ūte) und "zum Kampf her" (zi jōt hera) zu einer im Germanischen sonst nicht bezeugten Wurzel * judh- "kämpfen" (ai. yúdhyate, gr. hysmínē "Treffen, Schlacht") ist nicht überzeugender, doch ist eine bessere Erklärung nicht ersichtlich. Abstraktum: Gezeter. "mordio". Törnqvist, N. SN 11 (1938), 318-346;
Hammerich, L. L.: Clamor (Kopenhagen 1941), 167-185. deutsch
d.
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