Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Wonne
Wonne Sf std. (9. Jh. , wunnisam 8. Jh. ), mhd. wonne, wünne, wunne, ahd. wunna, wunni-, as. wunni(a) Stammwort. Aus wg. * wunjō f. "Lust, Freude", auch in ae. wyn(n); daneben mit Ablaut * wen-jō f. gt. winja "Futter, Weide", anord. vin, ahd. winne "Weide". Das deutsche Wort bedeutet auch eine Art Weide, nach Trier die "Laubweide" (das frische Baumgrün, das von den Tieren besonders gern gefressen wird). Er verweist auf ai. vánas- "Laubbüschel" und schließt auch l. venus "Liebe, Reiz" in diesen Zusammenhang ein. Grundwort wäre das in "gewinnen" bezeugte Verb. Die Darlegungen sind an sich überzeugend, doch ist auffällig, daß heth. wen-, went- "beschlafen" (falls zugehörig) schon früh eine Weiterentwicklung der übertragenen Bedeutung zeigen würde. Für das Substantiv wäre also auszugehen von "Laubweide, junger Laubzweig", danach "Begehren, Lust" (nach der Begierde, mit der die Tiere junges Laub fressen). Adjektiv: wonnig. "Wonnemonat".✎ Kuhberg (1933), 64;
Trier (1963), 79-113;
Trier (1981), 170-179. westgermanisch s. gewinnen
Wonne Sf std. (9. Jh. , wunnisam 8. Jh. ), mhd. wonne, wünne, wunne, ahd. wunna, wunni-, as. wunni(a) Stammwort. Aus wg. * wunjō f. "Lust, Freude", auch in ae. wyn(n); daneben mit Ablaut * wen-jō f. gt. winja "Futter, Weide", anord. vin, ahd. winne "Weide". Das deutsche Wort bedeutet auch eine Art Weide, nach Trier die "Laubweide" (das frische Baumgrün, das von den Tieren besonders gern gefressen wird). Er verweist auf ai. vánas- "Laubbüschel" und schließt auch l. venus "Liebe, Reiz" in diesen Zusammenhang ein. Grundwort wäre das in "gewinnen" bezeugte Verb. Die Darlegungen sind an sich überzeugend, doch ist auffällig, daß heth. wen-, went- "beschlafen" (falls zugehörig) schon früh eine Weiterentwicklung der übertragenen Bedeutung zeigen würde. Für das Substantiv wäre also auszugehen von "Laubweide, junger Laubzweig", danach "Begehren, Lust" (nach der Begierde, mit der die Tiere junges Laub fressen). Adjektiv: wonnig. "Wonnemonat".✎ Kuhberg (1933), 64;
Trier (1963), 79-113;
Trier (1981), 170-179. westgermanisch s. gewinnen