Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
wollen
wollen Vunr std. (8. Jh. ), mhd. wollen, wellen, ahd. wellen (frk. ab 9. Jh. auch wollen), as. wellian, willian Stammwort. Aus dem Optativ-Paradigma der ig. Wurzel * wel- "wollen, wünschen" mit starken Umwandlungen; z.T. ergibt sich das Paradigma eines schwachen Verbs * wel-ja-, so auch in gt. wiljan, anord. vilja, ae. willan, afr. willa. Die sekundären Umgestaltungen erfolgen vor allem durch den Einfluß der Flexion der Präterito-Präsentien, nach deren Muster auch ein schwaches Präteritum eingeführt wird (mit verschiedenen Ablautstufen: gt. wilda, anord. vilda, ae. wolde, afr. welde, as. welda, ahd. wolta). Die a-Stufe im Deutschen (wellen usw. ) gehört wohl zu dem aus der gleichen Wurzel gebildeten Verb wählen ("Wahl"). Außergermanisch vergleicht sich ai. vṛṇā́ti, vṛṇīté "wählt, wünscht", l. velle "wollen", kymr. gwell "besser" ( ? ), lit. pa-velmi "wollen", akslav. voliti "wollen"; wohl auch erweitert in gr. éldomai "ich sehne mich, verlange".   Ebenso nndl. willen, ne. will, nschw. vilja, nisl. vilja; "Wahl", "Wille", "wohl"; zum Lateinischen s. "Volontär".
Seebold (1970), 551f. indogermanisch iz.
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