Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
wallen
wallen1 (früher Vst) Vsw "sieden" std. (8. Jh. ), mhd. wallen, ahd. wallan, as. wallan Stammwort. Aus wg. * wall-a- Vst. (reduplizierend) "wallen", auch in ae. weallan, afr. walla. Daneben von der e-Stufe gleichbedeutendes (ursprünglich nur präfigiertes ? ) * well-a- Vst. in anord. vella, ae. wollen-tēar "strömende Tränen", afr. -wellen, as. -wellan, ahd. -wellan. Ohne Geminate gt. wulan Vst. "wallen". Diese Wörter werden in der Regel zu ig. * wel- "walken, walzen" gestellt, doch bleibt der Bedeutungsübergang unerklärt. Zu der betreffenden Sippe gehören allenfalls Wörter für "Welle, Woge" (lit. vilnìs, akslav. vlĭna), diese Bedeutung müßte auf das Primärverb zurückgewirkt haben. Daneben steht in der Bedeutung weit besser passendes ig. * wer- "wallen" in lit. vìrti "kochen, sieden, sprudeln", akslav. vĭrěti "kochen, sieden". "wallen"2, "Welle", "wühlen".✎ Brückner, W. FS Dünninger (1970), 384-424;
Seebold (1970), 538. westgermanisch io.
wallen2 Vsw "pilgern" erw. obs. (8. Jh. ), mhd. wallen, ahd. wallōn, mndd. wallen Stammwort. Vergleichbar ist ae. weallian "wandern, reisen". Herkunft unklar. Da ahd. wadalōn "umherschweifen, wandern" semantisch angeschlossen werden kann, ist es denkbar, daß das -ll- von wallen2 auf -dl- beruht und die Wörter zusammengehören; die einschlägigen Lautübergänge sind aber nicht ausreichend gesichert. Auch "Wedel" kann als "Hin- und hergehendes" hierhergehören, wenn es allerdings an ig. * hwē- "wehen" (als "Mittel zum Windmachen") angeschlossen werden soll, kann wallen2 und ahd. wadalon kaum dazugehören. - Hierher Wallfahrt, mhd. wal(le)vart als "Pilgerreise".
✎ Brückner, W. FS Dünninger (1970), 384-424. westgermanisch gw.
wallen1 (früher Vst) Vsw "sieden" std. (8. Jh. ), mhd. wallen, ahd. wallan, as. wallan Stammwort. Aus wg. * wall-a- Vst. (reduplizierend) "wallen", auch in ae. weallan, afr. walla. Daneben von der e-Stufe gleichbedeutendes (ursprünglich nur präfigiertes ? ) * well-a- Vst. in anord. vella, ae. wollen-tēar "strömende Tränen", afr. -wellen, as. -wellan, ahd. -wellan. Ohne Geminate gt. wulan Vst. "wallen". Diese Wörter werden in der Regel zu ig. * wel- "walken, walzen" gestellt, doch bleibt der Bedeutungsübergang unerklärt. Zu der betreffenden Sippe gehören allenfalls Wörter für "Welle, Woge" (lit. vilnìs, akslav. vlĭna), diese Bedeutung müßte auf das Primärverb zurückgewirkt haben. Daneben steht in der Bedeutung weit besser passendes ig. * wer- "wallen" in lit. vìrti "kochen, sieden, sprudeln", akslav. vĭrěti "kochen, sieden". "wallen"2, "Welle", "wühlen".✎ Brückner, W. FS Dünninger (1970), 384-424;
Seebold (1970), 538. westgermanisch io.
wallen2 Vsw "pilgern" erw. obs. (8. Jh. ), mhd. wallen, ahd. wallōn, mndd. wallen Stammwort. Vergleichbar ist ae. weallian "wandern, reisen". Herkunft unklar. Da ahd. wadalōn "umherschweifen, wandern" semantisch angeschlossen werden kann, ist es denkbar, daß das -ll- von wallen2 auf -dl- beruht und die Wörter zusammengehören; die einschlägigen Lautübergänge sind aber nicht ausreichend gesichert. Auch "Wedel" kann als "Hin- und hergehendes" hierhergehören, wenn es allerdings an ig. * hwē- "wehen" (als "Mittel zum Windmachen") angeschlossen werden soll, kann wallen2 und ahd. wadalon kaum dazugehören. - Hierher Wallfahrt, mhd. wal(le)vart als "Pilgerreise".
✎ Brückner, W. FS Dünninger (1970), 384-424. westgermanisch gw.