Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Vieh
Vieh Sn std. (8. Jh. ), mhd. vihe, vehe, ahd. fihu, fiho, feho, as. fehu Stammwort. Aus g. * fehu- n. "Vieh", auch in gt. faihu, anord. , ae. feoh, afr. fiā m./n. Dieses aus ig. * peḱu- "Vieh, Kleinvieh", auch in ai. páśu- m. "Vieh" (avest. pasu- m. "Kleinvieh"), l. pecus, lit. pẽkus. Da daneben Wörter für anord. fær "Schaf", gr. pékos "Vlies" usw. stehen, liegt es nahe, als Ausgangsbedeutung "Kleinvieh, Schafe" (eigentlich "das zu Rupfende") zu sehen und an gr. pékein, l. pectere "kämmen" anzuschließen. Den Schafen wurde die Wolle früher ausgerauft, nicht geschoren. Darauf würde sich die Benennung beziehen (anders Benveniste: ursprüngliche Bedeutung ist "Besitz"). Eine alte Nebenform ist Viech, mhd. vich. Adjektiv: viehisch.   Ebenso nndl. vee, ne. fee, nschw. , nisl. ; "feudal", "Filou", "Zyklop".
Benveniste, E. in Indo-European and Indo-Europeans. Hrsg. G. Cardona u.a. (Philadelphia 1970), 307-320;
Benveniste, E. (1969/1993), 39-53;
Schippan, Th. ZPhSK 44 (1991), 93-101. indogermanisch
iz.
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