Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
verdrießen
verdrießen Vst. std. (9. Jh. ), mhd. verdriezen neben erdriezen, ahd. irdriozan, as. āthrotan "abgestumpft" Stammwort. Aus g. * þreut-a- Vst. "müde werden", auch in gt. usþriutan "verdrießen", anord. þrjóta "müde werden", ae. āþrēotan (vermutlich gibt es in keiner germanischen Sprache einen echten Simplexbeleg, da im Nordischen die Präfixe abgefallen sind). Vergleichbar sind unter ig. (west-/osteuropäisch) * treud-, kymr. cythrudd "Niedergeschlagenheit", akslav. truditi sę "sich mühen, bemühen, arbeiten", lit. triũ̧sas "mühevolle Arbeit" (*treuds-o-) und wohl l. trūdere "stoßen, drängen", das wohl die Ausgangsbedeutung zeigt. Die unerweiterte Wurzelform in gr. trýein, akslav. -truti "verbrauchen", lit. trūné̇ti "verwesen", mit Hochstufe der ersten Silbe in gr. térys "zart, schwach". Abstraktum: Verdruß; Adjektiv: verdrießlich.   Ebenso nndl. verdrieten, nschw. tryta, nisl. þrjóta; "abstrus", "Driesch", "drücken", "Strauß"1, "strotzen", "Überdruß".
Seebold (1970), 523f.;
Herbermann (1974), 124-158. indogermanisch
ix.
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