Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Türke
Türke (besonders einen Türken bauen/stellen oder kurz türken Vsw.) Sm "Vorspiegelung falscher Tatsachen" per. Wortschatz stil. (19. Jh. ) Onomastische Bildung. Eigentlich: "etwas lange Geprobtes als spontan hinstellen, etwas Nachgemachtes als dokumentarisch erscheinen lassen". Ausgegangen wird offenbar von der Militärsprache, in der seit der Jahrhundertwende spezielle Gefechtsübungen oder Paradeteile, die eine Überraschung bieten sollten, Türken genannt wurden. (Vgl. auch schwz. Türgg "Manöver"). Die Herkunft dieses Ausdrucks ist unklar. Vielleicht zu frz. tête de turc "Zielscheibe (des Spotts), Prügelknabe", wörtlich "Kopf des Türken". Vgl. auch frz. dindonner "zum Narren halten" zu frz. dindon "Truthahn" (da sich die Truthähne leicht hereinlegen lassen). Eine alte Bezeichnung des Truthahns ist aber türkischer Hahn. Röhrich 3 (1992), 1651-1653. französisch Name
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