Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
toll
toll Adj std. (9. Jh. ), mhd. tol, dol, ahd. tol, as. dol Stammwort. Aus wg. * dula- Adj. "toll", auch in ae. dol, afr. doll, dull; eine entsprechende Lautform in nisl. dulinn "eingebildet". Daneben steht eine Hochstufe in gt. dwals, mndd. dwal "töricht" (und anderes). Ableitungen aus g. * dwel-a- Vst. "verwirrt sein", älter vermutlich "verharren" in ae. dwolian "sich verirren", mndd. dwalen, dwelen, mndl. dwelen, ahd. -twelan, mhd. twel(e)n. Außergermanisch lassen sich zwar einige Wörter vergleichen, doch sind sie meist lautlich mehrdeutig und semantisch nicht genau entsprechend, so daß der Vergleich unsicher bleibt: air. kymr. dall "blind", lit. duliné̇ti "herumlaufen, herumlungern", gr. tholerós "verwirrt". Abstraktum: Tollheit; Verb: tollen.   Ebenso nndl. dol, ne. dull; "Dult".
Seebold (1970), 172f.;
Röhrich 3 (1992), 1630. westgermanisch
ix.
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