Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Teer
Teer Sm std. (16. Jh. ) Stammwort. Übernommen aus mndd. ter(e); hierzu mndl. terre, tar aus g. * terwja-/jōn n. "Teer", auch in anord. tjara f. , ae. teoru n. , afr. tera. Gemeint ist das durch Schwelung aus Holz gewonnene Schweröl; im Süden wird dafür das Lehnwort "Pech" verwendet, das sonst nur für die gesottene und geläuterte Form des Teers verwendet wird. Die an der Lautverschiebungsgrenze belegte Form Zehr kann entweder die altererbte Entsprechung oder eine sekundäre Verhochdeutschung sein. Das Wort ist eine Zugehörigkeitsbildung zu dem alten Wort g. * trewa- n. "Holz, Baum", das in gt. triu, anord. tre, ae. treōw n. , afr. trē n. , as. treo, trio n. und in dem deutschen Baumsuffix -der ("Holunder") vorliegt. Ig. * deru- (mit starkem Ablaut) ist bezeugt in ai. dā́ru "Holz", gr. dóry n. "Baum, Holz", akslav. drěvo n. "Baum" u.a. Der e-Vokalismus des germanischen Wortes für Teer kann deshalb auf alten e-Vokalismus in der Grundlage zurückgehen (vgl. etwa lit. dervà f. "Teer"); wahrscheinlicher ist aber eine (altertümliche) Vriddhi-Bildung zu dem belegten * trewa-. Verb: teeren.   Ebenso nndl. teer, ne. tar, nschw. tjära, nisl. tjara; "treu", "Trog", "Hartriegel".
Trier (1981), 69-71;
Röhrich 3 (1992), 1605f. west- und nordgermanisch
iz.
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