Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
tausend
tausend AdjNum std. (8. Jh. ), mhd. tūsent, ahd. dūsunt, as. thūsundig Stammwort. Aus g. * þūsundi-, auch in gt. þūsundi, anord. þúsund, ae. þūsend, afr. thūsend. Außergermanisch vergleichen sich, wenn auch in lautlichen Einzelheiten abweichend, lit. tū́kstantis, akslav. tysęšti. Wie auch sonst bei großen Zahlen liegt ein Wort für "groß, gewaltig" zugrunde, das am deutlichsten in ai. taviṣá- "stark", ai. táviṣī "Kraft, Macht" zu fassen ist (ig. * teuəs-, wohl s-Stamm, aber auch mit Primärsuffixen auftretend). Hierzu sind die germanisch-baltisch-slavischen Wörter wohl ursprünglich partizipähnliche Bildungen. Vgl. von einer m-Bildung derselben Wurzel toch. B tmāne, tumane "10000". Dagegen sind anord. þúshundrađ "1000", salfrk. þús-chunde "1200" mit Anschluß an das Wort "hundert" sekundäre Umbildungen, kaum Relikte der früheren Bildung. Nach Lühr liegt überhaupt den Wörtern der drei Sprachgruppen eine Partizipialbildung ig. (oeur. ) * tūsontī, * tūsṇtī "die Anschwellende, Anschwellung" zugrunde, die auf verschiedene Weise an das Wort hundert angeglichen wurde. Lautlich zu erwarten wäre nhd. d-.   Ebenso nndl. duizend, ne. thousand, nschw. tusen, nisl. þúsund.
Jensen, A, ZVPh 6 (1952), 50-57;
Meyer/Suntrup (1987), 848-856;
Bengtson, J. D. Diachronica 4 (1987/88), 257-262;
Pijnenburg, W. J. J. HS 102 (1989), 99-106;
Röhrich 3 (1992), 1604f.;
Ross/Berns (1992), 621;
Heidermanns (1993), 633f.;
Lühr, R. Linguistica 33 (1993), 117-136;
Strunk (1994), 388-390. indogermanisch
iz.
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