Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
tauen
tauen Vsw "zu schmelzen anfangen" std. (11. Jh. ), mhd. touwen, ahd. touwōn u.ä. , mndd. do(u)wen, mndl. dauwen Stammwort. Aus g. * þau-ja- Vsw . "tauen", auch in anord. þeyja, ae. þāwian. In dieser Form nicht vergleichbar; entsprechende Bedeutungen auf einer Grundlage ig. * tā- in osset. thayun "tauen, schmelzen", akslav. tajati "schmelzen", kymr. tawdd "schmelzen" und erweitert l. tābēs "Schmelzen, Fäulnis", gr. tḗkō "ich schmelze". Demnach ist für das Germanische wohl von * tāu- auszugehen, entsprechend für anord. þíđa "schmelzen, auftauen" von * tāi- ? Die lautlichen und morphologischen Einzelheiten sind aber dunkel. Die im Deutschen eigentlich zu erwartende Lautform ist dauen, wie sie in "verdauen" tatsächlich vorliegt. Beim Verb hat offenbar die Assoziation mit "Tau"1 zu einer Umdeutung bei der Schreibung geführt.   Ebenso nndl. dooien, ne. thaw, nschw. töa, nisl. þeyja.
Förster (1941), 728. west- und nordgermanisch gwn.
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