Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Storch
Storch Sm std. (10. Jh. ), mhd. storch(e), storc, storke, ahd. storah, mndd. stork, mndl. storke Stammwort. Aus g. * sturka- m. "Storch", auch in anord. storkr, ae. storc. Die Etymologie kann in zwei Richtungen gehen: 1) Zu "starr", "Sterke" usw. Der Vogel wäre nach seinem stelzenden Gang benannt. Es läge also entweder eine Verbalbedeutung "stelzen" zugrunde, die zwar nicht belegbar, aber aus den verwandten Wörtern ohne weiteres zu erschließen ist, oder eine Metapher aus einem Wort für "Stock" (Lockwood). Hieran könnte über die mittelalterliche Bedeutung "männliches Geschlechtsglied" die Sage angeschlossen werden, daß der "Storch" die Kinder bringt (ein nur germanischer Glaube). 2) Die nicht unproblematische Annahme, ig. * sṛ + Konsonant habe im Germanischen * stur- + Konsonant ergeben (Witczak) würde einen in der Tat schlagenden Vergleich ermöglichen mit gr. pelārgós "Storch" (< ig. * pelawo-sṛgo-, das Vorderglied vielleicht ein Farbwort) und eventuell zu ai. sṛjayá- (Name eines Vogels). Ebenso nndl. stork, ne. stork, nschw. stork, nisl. storkur.
✎ Suolahti (1909), 368-371;
Lockwood, W. B. Annal. societ. scient. Færoensis 22 (1974), 111f., 24 (1976), 76f.;
Lockwood, W. B. GLL 48 (1995), 371-375;
Witczak, K. T. HS 104 (1991), 106f.;
Röhrich 3 (1992), 1564. west- und nordgermanisch gwn.
Storch Sm std. (10. Jh. ), mhd. storch(e), storc, storke, ahd. storah, mndd. stork, mndl. storke Stammwort. Aus g. * sturka- m. "Storch", auch in anord. storkr, ae. storc. Die Etymologie kann in zwei Richtungen gehen: 1) Zu "starr", "Sterke" usw. Der Vogel wäre nach seinem stelzenden Gang benannt. Es läge also entweder eine Verbalbedeutung "stelzen" zugrunde, die zwar nicht belegbar, aber aus den verwandten Wörtern ohne weiteres zu erschließen ist, oder eine Metapher aus einem Wort für "Stock" (Lockwood). Hieran könnte über die mittelalterliche Bedeutung "männliches Geschlechtsglied" die Sage angeschlossen werden, daß der "Storch" die Kinder bringt (ein nur germanischer Glaube). 2) Die nicht unproblematische Annahme, ig. * sṛ + Konsonant habe im Germanischen * stur- + Konsonant ergeben (Witczak) würde einen in der Tat schlagenden Vergleich ermöglichen mit gr. pelārgós "Storch" (< ig. * pelawo-sṛgo-, das Vorderglied vielleicht ein Farbwort) und eventuell zu ai. sṛjayá- (Name eines Vogels). Ebenso nndl. stork, ne. stork, nschw. stork, nisl. storkur.
✎ Suolahti (1909), 368-371;
Lockwood, W. B. Annal. societ. scient. Færoensis 22 (1974), 111f., 24 (1976), 76f.;
Lockwood, W. B. GLL 48 (1995), 371-375;
Witczak, K. T. HS 104 (1991), 106f.;
Röhrich 3 (1992), 1564. west- und nordgermanisch gwn.