Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Steige
Steige1 Sf "steiler Weg" per. Wortschatz obd. (11. Jh. ), mhd. steige, ahd. steiga Stammwort. Aus g. * staigō f. "steiler Weg", auch in gt. staiga, anord. steig (in Ortsnamen). Zu "steigen" im Sinn von "steil werden". Neuer: Steigung. gemeingermanisch s. steigenSteige2 Sf "flache Lattenkiste" per. Wortschatz fach. (9. Jh. ) Stammwort. Wohl Übertragung aus einer Nebenform zu "Stiege"1, so daß "Leiter" als Ausgangsbedeutung anzusetzen ist. Vgl. aber "Steige"3. deutsch s. Stiege
Steige3 Sf "Kleintierstall" per. Wortschatz obd. (9. Jh. ), mhd. stīge, ahd. stī(g)a Stammwort. Das g scheint auf einen Übergangslaut zurückzugehen, vgl. anord. stía "(Hunde-)Stall", ae. stig n. (ne. sty); in deutschen Mundarten auch Steie u.ä. Wohl zu einer Wurzel * stei-, die Wörter für "Zusammendrängen, Getümmel u.ä. " liefert, aber im einzelnen schwer faßbar ist. west- und nordgermanisch gwn.
Steige4 (auch Stiege2) Sf "Anzahl von zwanzig Stück" per. Wortschatz arch. (18. Jh. ) Stammwort. Ursprünglich in nördlichen Mundarten beheimatet, vgl. as. stīga, mndd. stige, afr. stīge; mit -ei- in oberdeutschen Mundarten (bair. steig usw. ). Außerhalb nur krimgt. stega und vielleicht gotl. stäig. Entstehung dunkel, vielleicht als "Leiter" zu verstehen.
Justus (1988). deutsch gz.
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