Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
sollen
sollen Vprpr std. (8. Jh. ), mhd. suln, soln, ahd. (3. Sg.) skal, as. scal Stammwort. Aus g. * skal Prät.-Präs. (3. Sg.) "schulden, sollen", auch in gt. skal, anord. skal, ae. sceal, afr. skel, skil. Die Ausgangsbedeutung ist "schulden", womit sich lit. skelé̇ti "schulden" vergleichen läßt. Die Bedeutung "schulden" hält sich in der Kaufmannssprache noch lange; auf ihr beruht kaufmännisches Soll in der Buchhaltung (die ursprünglichen Bezeichnungen sind ml. debet dare - debet habere, aus dem ersten wird Soll, aus dem zweiten Haben). Weitere Herkunft unklar. Der neuhochdeutsche Anlaut beruht auf einer (wohl im Satztiefton erfolgten) Konsonantenvereinfachung (die teilweise auch im Englischen auftritt).   Ebenso nndl. zullen, ne. shall, nschw. skola, nisl. skulu; "Schuld".
Seebold (1970), 405f.;
Peter, H.: Der österreichische Betriebswirt 11 (1961), 250-265 (zu
Soll). gemeingermanisch io.
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