Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Sitte
Sitte Sf std. (8. Jh. ), mhd. site m. , ahd. situ, as. sidu Stammwort. Aus g. * sedu- m. "Sitte", auch in gt. sidus m. , anord. siđr m. , ae. sidu, afr. side. Vermutlich genau entspricht gr. éthos n. "Gewohnheit, Sitte, Brauch". Das griechische Wort kann aber auch auf * sw- zurückgehen und mit ai. svadhā́ "Eigenart, Neigung, Gewohnheit" verglichen werden. Letzteres stellt sich zu ai. svá- "sein(es)", so daß auch für Sitte an einen Anschluß an das anaphorische und später reflexive Pronomen ("sich") gedacht wird. Ferner wird l. sodālis m. "Kamerad" hierhergestellt. Wie bei "Sippe" sind die Zusammenhänge wenig sicher. Das Wort ist ursprünglich Maskulinum und ändert sein Genus im Deutschen seit dem 14. Jh. Adjektive: sittlich, sittsam. Ebenso nndl. zede, nschw. sed, nisl. siđur; "Ethik".
✎ Schiefer, E. MSS 20 (1967), 45-57;
Grundbegriffe 5 (1984), 863-921;
Watkins, C. Language 65 (1989), 783-799. indogermanisch iz.
Sitte Sf std. (8. Jh. ), mhd. site m. , ahd. situ, as. sidu Stammwort. Aus g. * sedu- m. "Sitte", auch in gt. sidus m. , anord. siđr m. , ae. sidu, afr. side. Vermutlich genau entspricht gr. éthos n. "Gewohnheit, Sitte, Brauch". Das griechische Wort kann aber auch auf * sw- zurückgehen und mit ai. svadhā́ "Eigenart, Neigung, Gewohnheit" verglichen werden. Letzteres stellt sich zu ai. svá- "sein(es)", so daß auch für Sitte an einen Anschluß an das anaphorische und später reflexive Pronomen ("sich") gedacht wird. Ferner wird l. sodālis m. "Kamerad" hierhergestellt. Wie bei "Sippe" sind die Zusammenhänge wenig sicher. Das Wort ist ursprünglich Maskulinum und ändert sein Genus im Deutschen seit dem 14. Jh. Adjektive: sittlich, sittsam. Ebenso nndl. zede, nschw. sed, nisl. siđur; "Ethik".
✎ Schiefer, E. MSS 20 (1967), 45-57;
Grundbegriffe 5 (1984), 863-921;
Watkins, C. Language 65 (1989), 783-799. indogermanisch iz.