Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
selig
selig Adj std. (8. Jh. ), mhd. sælec, sælic, ahd. sālīg, as. sālig Stammwort. Wie ae. sǣlig, afr. sēlich, sīlich Weiterbildung zu g. * sǣli- Adj. "glücklich" in gt. sels "gütig", anord. sæll, ae. unsǣle "boshaft". Das Adjektiv sieht aus wie ein dehnstufiges Adjektiv der Möglichkeit zu einem Verbum auf der Grundlage (ig. ) * sel(ə)-, und dies scheint vorzuliegen in gr. hiláskomai "ich stimme günstig, gnädig, versöhne" (redupliziertes Präsens * si-slə-) mit gr. hílaos "gnädig, gütig", auch "gesühnt", gr. hilarós "heiter, fröhlich". Mit anderer Ablautstufe und formal unklar l. sōlārī "trösten". Wegen der bruchstückartigen Bezeugung lassen sich die Bedeutungsverhältnisse nicht genau rekonstruieren. Die heutige Bedeutung ist vom Christentum bestimmt (Entsprechung zu l. beātus). Die Verwendung von selig für "verstorben" beruht auf der Formel seliger Gedächtnis "seligen Angedenkens", übersetzt aus beātae memoriae. Abstraktum: Seligkeit; Präfixableitung: beseligen.   Ebenso nndl. zalig, ne. silly; "leutselig".
Strümpell, R.: Über Gebrauch und Bedeutung von "saelde, saelic" und Verwandten bei mhd. Dichtern (Leipzig 1917);
Götz, H. ASAWL 49 (1957), 1-21;
Heidermanns (1993), 476f. westgermanisch
ix.
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