Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
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seit Konj /Präp. std. (9. Jh. ), mhd. sīt, ahd. sīd, as. sīđ Stammwort. Aus g. * seiþiz Adv. (Komparativ), eigentlich "später", auch in ae. sīþ Adv. , anord. síđr Adv. "weniger, kaum", gt. þana-seiþs "weiter, noch, sonst" (später als 1900 = seit 1900). Zu einem Positiv unklarer Stammbildung (alter Konsonantstamm ? ) in anord. síđ Adv. , ae. sīþ Adv. "spät" und gt. seiþu warþ "es wurde Abend" und den Komparativen ahd. sīdor "seitdem, weil", as. sīđor, ae. sīđor, anord. síđarr. Außergermanisch vergleicht sich zunächst gt. seiþu warþ "es wurde Abend" mit l. sērus "spät" (substantiviert "Abend", wie frz. soir usw. ), ai. sāyám abhavat "es wurde Abend". Es liegen offenbar verschiedene Adjektivbildungen zu (ig. ) * sēi- "ablassen, aufhören" vor, die (wohl über Lokativbildungen mit der Bedeutung "beim Aufhören") zu "spät" geführt haben, wobei der Langdiphthong im Indischen erhalten sein kann, im Lateinischen zu ē, im Germanischen zu ei verkürzt wurde. "Seite", "sintemal". Franck, J. ZDA 46 (1902), 168-175;
Behaghel 3 (1928), 244-250;
Lühr, R. MSS 37 (1978), 121-130. Zur Entlehnung ins Finnische LÄGLOS (1991), 100. gemeingermanisch
iz.
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