Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Schoß
Schoß1 Sm std. stil. (8. Jh. ), mhd. schōz m./n. , schōz(e) f. , ahd. scōz, mndd. schōt, mndl. sc(h)oot Stammwort. Aus g. * skauta-, meist Maskulinum, aber auch Neutrum und Femininum kommen vor, im Gotischen ist das Genus (m. oder n. ) nicht erkennbar; auch in gt. skaut(s), anord. skaut n. , ae. scēat, afr. skāt. Zugrunde liegt ein Wort für "Winkel" (ae. þri-scyte "dreieckig", anord. þrí-skeyta "Dreieck", ahd. driscōz "dreieckig"), womit ein Anschluß an "schießen" im Sinne von "vorschießen" denkbar wird (zunächst "Ecke", dann "Winkel"). Davon geht einerseits die Bedeutung "Winkel zwischen Oberschenkeln und Unterleib" aus (gotisch nicht bezeugt), wie in ein Kind auf den Schoß nehmen, und davon weiter "Mutterschoß, weiblicher Schoß"; andererseits "Saum, Ecke, Zipfel" von Kleidungsstücken (so auch gotisch); vor allem die nach oben gehaltene Schürze, in die Nahrungsmittel usw. aufgenommen werden können, dann die Schürze überhaupt, im Nordischen das Kopftuch. Ein metonymischer Zusammenhang zwischen den Kleidungsteilen und den Körperteilen ist nirgends nachweisbar. Ebenso nndl. schoot, nschw. sköt, nisl. skaut; "schießen", "Schot"(e)2.
✎ Trier (1981), 99-104;
Röhrich 3 (1992), 1398. gemeingermanisch s. schießen
Schoß2 Sm "Schößling" per. Wortschatz fach. (10. Jh. ), mhd. schoz n. , ahd. (erd-) scozza Stammwort. Zu "schießen" im Sinne des Aufschießens von Pflanzen. Modifikation: Schößling.
✎ Trier (1981), 99-104. deutsch s. schießen
Schoß3 Sm "Steuer, Abgabe" erw. obs. (14. Jh. ), spmhd. schoz Stammwort, ae. -scot. Zu "schießen" im Sinn von "zuschießen, einschießen".
Ebenso nndl. schot.
✎ Trier (1981), 99-104. deutsch s. schießen
Schoß1 Sm std. stil. (8. Jh. ), mhd. schōz m./n. , schōz(e) f. , ahd. scōz, mndd. schōt, mndl. sc(h)oot Stammwort. Aus g. * skauta-, meist Maskulinum, aber auch Neutrum und Femininum kommen vor, im Gotischen ist das Genus (m. oder n. ) nicht erkennbar; auch in gt. skaut(s), anord. skaut n. , ae. scēat, afr. skāt. Zugrunde liegt ein Wort für "Winkel" (ae. þri-scyte "dreieckig", anord. þrí-skeyta "Dreieck", ahd. driscōz "dreieckig"), womit ein Anschluß an "schießen" im Sinne von "vorschießen" denkbar wird (zunächst "Ecke", dann "Winkel"). Davon geht einerseits die Bedeutung "Winkel zwischen Oberschenkeln und Unterleib" aus (gotisch nicht bezeugt), wie in ein Kind auf den Schoß nehmen, und davon weiter "Mutterschoß, weiblicher Schoß"; andererseits "Saum, Ecke, Zipfel" von Kleidungsstücken (so auch gotisch); vor allem die nach oben gehaltene Schürze, in die Nahrungsmittel usw. aufgenommen werden können, dann die Schürze überhaupt, im Nordischen das Kopftuch. Ein metonymischer Zusammenhang zwischen den Kleidungsteilen und den Körperteilen ist nirgends nachweisbar. Ebenso nndl. schoot, nschw. sköt, nisl. skaut; "schießen", "Schot"(e)2.
✎ Trier (1981), 99-104;
Röhrich 3 (1992), 1398. gemeingermanisch s. schießen
Schoß2 Sm "Schößling" per. Wortschatz fach. (10. Jh. ), mhd. schoz n. , ahd. (erd-) scozza Stammwort. Zu "schießen" im Sinne des Aufschießens von Pflanzen. Modifikation: Schößling.
✎ Trier (1981), 99-104. deutsch s. schießen
Schoß3 Sm "Steuer, Abgabe" erw. obs. (14. Jh. ), spmhd. schoz Stammwort, ae. -scot. Zu "schießen" im Sinn von "zuschießen, einschießen".
Ebenso nndl. schot.
✎ Trier (1981), 99-104. deutsch s. schießen