Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Schnepfe
Schnepfe Sf erw. fach. (9. Jh. ), mhd. snepfe m. , ahd. snepfa, as. sneppa Stammwort. Der Vogel heißt vermutlich so nach seinem langen Schnabel, obwohl ein eindeutiges Grundwort nicht festzustellen ist (zu "Schnabel" und "schnappen", sowie "Schneppe"). Nicht ganz gleich, aber parallel dazu mndd. snippe, me. snīpe, anord. snípa. Die Übertragung auf "Dirne" (besonders in der Form Schneppe) vielleicht im Anschluß an auf den Schnepfenstrich gehen u.ä. (eigentlich das abendliche Anfliegen der Schnepfen; übertragen wurde so die abendliche Kontaktaufnahme der Jugendlichen, und dann auch das Auftreten von Dirnen bezeichnet); vielleicht geht die Übertragung aber auf ältere Vorstellungen zurück (so galt das Rebhuhn den Griechen fälschlicherweise als sexuell ausschweifend); und schließlich ist möglich, daß die Übertragung nicht vom Vogelnamen, sondern von "Schnabel" als Bezeichnung der weiblichen Scheide ausgeht. Vgl. "Schniepel". Wolf (1985), 294 (anders zu der Bedeutung "Dirne");
Günther, L. Anthropophyteia 9 (1912), 53-60 (zu
Schnepfenstrich);
Schwarz, H. ZDPh 119 (2000), 401f. deutsch
gwn.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Schnepfe