Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
schneiden
schneiden Vst. std. (8. Jh. ), mhd. snīden, ahd. snīdan, as. snīthan Stammwort. Aus g. * sneiþa- Vst. "schneiden", auch in gt. sneiþan, anord. sníđa, ae. snīđan, afr. snītha. Keine unmittelbare Vergleichsmöglichkeit. Am nächsten stehen keltische Wörter mit abweichendem Vokalismus (der aber auch im Germanischen erscheint; "Schnat"(e)2). Die Bedeutung "sich irren" für das reflexiv gebrauchte Verb aus Situationen wie "sich (versehentlich) in den Finger schneiden". Jemanden schneiden "ihn links liegen lassen" ist eine Lehnübersetzung von ne. to cut someone, im Deutschen seit dem 19. Jh. (dieses der Beleglage nach vom Nomen abhängig; der Sinn ist also " jmd. eine Verletzung zufügen"). Nomen agentis: "Schneider"; Abstraktum: Schnitt; Konkretum: Schnitte; Präfigierungen: be-, verschneiden; Partikelverben: ab-, an-, aus-, zuschneiden.   Ebenso nndl. snijden, nschw. snida, nisl. sniđa; "Schnat"(e)2, "Schneise", "schneiteln", "schnittig", "Schnitz", "schnitzen".
Gombert, A. ZDW 8 (1906/07), 133f.;
Seebold (1970), 443f.;
Röhrich 3 (1992), 1385;
Levickij (1998). Zur Entlehnung ins Finnische s. Koivulehto (1991), 76. gemeingermanisch
gz.
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