Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Schlendrian
Schlendrian Sm std. stil. (15. Jh. ) Onomastische Bildung. In der Bedeutung "nachlässiger Kerl" gebildet aus "schlendern" und dem Kurznamen Jan (Johann), vielleicht nach andersartigem Vorbild. In der Bedeutung "Schlamperei", besonders "eingefahrener Trott" auffällig früh bezeugt: Sebastian Brant 1495 (Narrenschiff 110a, 163) den schlenttrianum trīben ungefähr "den alten Brauch ausführen" (negativ gemeint), entsprechend später auch Schlender und Schlendergang. Es ist nicht ausgeschlossen, daß hier altes "Jahn" "Arbeitsgang" vorliegt, obwohl das Wort bei Brant eine lateinische Endung hat. Offenbar ist jeweils das gedankenlose, ziellose Weitermachen gemeint; aber eine klarere Fassung (auch im Verhältnis zu schlendern) verbietet die schlechte Beleglage.   Ebenso nschw. slentrian, nnorw. slendrian.
Röhrich 3 (1992), 1364. deutsch Name, ndl(-ian), s. schlendern
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