Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
schinden
schinden Vstsw std. (9. Jh. ), mhd. schinden, schinten Vst. /Vsw. , ahd. skinten, skinden Vsw . "enthäuten, schälen, mißhandeln", as. biskindian "abrinden" Stammwort. Abgeleitet von mhd. schint "Obstschale", anord. skinn "abgezogene Haut" und teilweise sekundär stark geworden. Vergleichbare Wörter gibt es nur im Keltischen, z.B. air. ceinn, cenn "Schuppe, Schale", kymr. cen "Häutchen, Haut". Vielleicht handelt es sich um Erweiterungen der Wurzel (ig. ) * sek- "schneiden" ("Säge"). Schinden ist also eigentlich "die Haut abziehen", der Schinder ist der "Abdecker", Schindanger "der Ort, an dem abgedeckt wird", Schindluder "das abzudeckende Tier". Schon früh übertragen zu "mißhandeln, quälen". Hieraus "erpressen", aus dem weiter in der Studentensprache "nicht bezahlen". "Schinn", "Schund", "Skinhead". Angstmann (1928), 54;
Röhrich 3 (1992), 1339-1341. Zur Entlehnung ins Finnische s. Koivulehto
Mémoires de la Société Finno-ougrienne 185 (1983), 146. deutsch iw.
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