Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
Scheibe
Scheibe1 Sf std. (8. Jh. ), mhd. schībe, ahd. skība, as. skīva Stammwort. Aus g. * skībō(n) f. "Scheibe" (ursprünglich wohl eine von einem Baumstamm abgeschnittene Scheibe), auch in anord. skífa, me. schīfe, afr. skīve. Das Wort ist (ähnlich wie "Schiefer") eine Labialerweiterung zu (ig. ) * skei- "schneiden, spalten" (zu diesem s. "scheiden"). Hierzu auch mhd. schīben "rollen", z.B. bair. Kegel scheiben, in der Hochsprache falsch umgesetzt zu Kegel schieben.   Ebenso nndl. schijf, ne. shive, nschw. skiva, nisl. skífa; "Scheibtruhe", "scheiden", "Schicht", "Schiefer".
Röhrich 3 (1992), 1310. west- und nordgermanisch iz.
Scheibe2 Interj per. Wortschatz stil. (20. Jh. ) Stammwort. Als Hüllwort für Scheiße ("scheißen") verwendet, wie auch Scheibenhonig, Scheibenkleister u.ä. Der Ausdruck entstammt der Soldatensprache, wo mit Scheibe ein Schuß auf die Zielscheibe bezeichnet wird, der keinen Ring, sondern nur die Scheibe trifft (also etwa "Niete").
Röhrich 3 (1992), 1310. deutsch s. scheiden
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